Das Sommerloch hat uns also erreicht. Davon bleibt auch die Medienbranche nicht unberührt, die ja noch im Juni überproportional viel Gesprächsstoff geliefert hat, Stichwort Medienenquete oder ORF-Umbau. Dennoch gab es vor einigen Tagen eine nicht ganz irrelevante Personalie in der österreichischen Medienlandschaft, die ich zum Anlass nehmen möchte, gleich das von mir an anderer Stelle versprochenes Update über die Entwicklung bei der Rechercheplattform Addendum nachzuliefern.
Die neue Chefredaktion bei Addendum
Bereits vor einer knappen Woche waren die Gerüchte über den Abgang Stefan Kaltenbrunners als Chef des Online-Kurier unüberhörbar laut geworden, zu diesem Zeitpunkt standen noch einige Optionen wohin die Reise gehen könnte im Raum. Schlussendlich war dann – nicht jeder Brancheninsider hatte darauf getippt – mit Montag die Katze aus dem Sack: Stefan Kaltenbrunner verstärkt mit September die Chefredaktion der Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH, vulgo Addendum. Damit ist Kaltenbrunner – einstiger mehrfach ausgezeichneter Herausgeber des Magazins DATUM – nach zwei Jahren beim Kurier – ein weiterer prominenter Neuzugang bei der Rechercheplattform, über die wir von Anfang an berichten.
Etablierte Rechercheplattform und Quelle für Leitmedien
Haben sich einige Leitmedien anfänglich darauf beschränkt das Projekt als Hobby zu belächeln oder – manchmal etwas süffisant – personelle Abgänge zu kommentieren, hat sich das Standing in den letzten Monaten sukzessive geändert. Addendum-Recherchen werden immer häufiger von anderen Medien übernommen, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass sämtliche Rechercheergebnisse, die veröffentlicht werden, unter Nennung der Quelle und Setzung von Backlinks vollständig von allen Medien übernommen werden dürfen. Die Plattform selbst hat sich sichtbar weiterentwickelt, was nicht nur an der (logischerweise) angewachsenen Fülle von Projekten liegt. Ebenfalls im Mai wurde eine neue Kommentarfunktion eingeführt, die es – im Gegensatz zur bekannten Posting-Funktion – ermöglicht, gezielt einzelne Absätze der Beiträge zu kommentieren. Und als neuestes Feature wurde für den Themenkomplex Krankenhaus Nord, der sicherlich noch einige Jornalisten für längere Zeit beschäftigen wird, eine eigene Website eingerichtet, die monatlich ein Update über den Status und die Soll-Ist-Abweichungen in der Ausführung bis zur Eröffnung bereitstellt. Diese Idee ist zugegebenermaßen nicht neu und wurde, worauf natürlich auch hingewiesen wird, bereits für den Flughafen Berlin umgesetzt, was allerdings dem Informationsgehalt keinen Abbruch tut. Es bleibt in jedem Fall spannend und wir werden – gewogene Leserinnen und gewogene Leser – wie üblich ein Auge darauf haben und weiter berichten.