Im Herbst 2016 lud der damalige Medienminister Thomas Drozda zur Medienenquete mit dem Ziel neue Reformideen für die Medienwelt zu erarbeiten. Schwerpunkt war damals die Presseförderung, die immer wieder in der Kritik steht zu gering und zu ungerecht auf die Medienhäuser aufgeteilt zu sein.
Nach der Medienenquete gab es eine Ankündigung, dass die dort erarbeiteten Vorschläge nach einer Prüfung bis Mitte 2017 umgesetzt werden sollten. Dann kam die Nationalratswahl im Herbst 2017 und seither wurde es still um dieses Thema.
Medienenquete 2018
Und nun gab es eine neue Medienenquete 2018. Der aktuelle Medienminister Gernot Blümel hatte diese einberufen und die wichtigsten Vertreter aus der Medienbranche kamen am 07. und 08. Juni zur Enquete ins Museumsquartier.
Die Themen
Hauptthema in den Medien war in den Wochen zuvor die Finanzierung des ORF und die Diskussion, ob der ORF noch weiterhin von öffentlicher Hand finanziert werden soll.
Das weitaus kleinere Thema, sowohl in der Vorberichterstattung als auch tatsächlich bei der Enquete, war die Presseförderung und die gewünschte Erhöhung dieser.
Weitere Themen waren der künftige Umgang mit internationalen Medienhäusern, Onlinemedien und Social Media Plattformen – hier waren vor allem geforderte Steuergelder im Fokus. Auch die Wertschöpfung österreichischer Formate wurde besprochen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass österreichische Medienhäuser weiterhin auf heimische Produktionen setzen und den österreichischen Produktionsstandort erhalten und fördern.
Wer war dabei?
Zur Medienenquete fanden sich nationale und internationale Vertreter der Medienbranche ein. Die Themen wurden dabei in Form von Vorträgen und Diskussionen erörtert. Eröffnet hat die Enquete Medienminister Gernot Blümel, der die Erwartungen gleich vorab niedrig hielt, indem er die Enquete als Sammeln von Ideen für eine künftige Umsetzung beschrieb. Schnelle Lösungen könne die Enquete nicht gleich bringen.
Mathias Döpfner (Axel-Springer-Chef) thematisierte in seinem Vortrag die Wichtigkeit der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs und den Einfluss, den Österreich im Medienrecht auf EU-Ebene hat. Turner International-Chef Gerhard Zeiler sprach sich deutlich für die öffentliche Finanzierung des ORF aus. Ebenso plädierte er für „faire Marktbedingungen“, sodass auch neue Medien wie klassische Medien zu behandeln seien.
Wie es nun weiter geht
Nach der letzten Medienenquete ist nicht sehr viel passiert, umso größer ist nun die Hoffnung, dass die besprochenen Themen aufgegriffen und umgesetzt werden. Leider ist das Thema Medienförderung etwas zu kurz gekommen. Wir als Medienbeobachter hatten gehofft, dass im Sinne der Printmedienbranche der Fokus hier etwas deutlicher gesetzt werden würde. Wir werden das Thema weiterhin verfolgen und unsere Leser auf dem Laufenden halten!