Seit einer Woche ist nun die unter dem Arbeitstitel Quo Vadis Veritas geplante und als „Addendum“ gelaunchte Rechercheplattform online und das erste Rechercheprojekt „Asyl“ vollständig verfügbar. Eine gute Gelegenheit Für CLIP Mediaservice einen Blick darauf zu riskieren und unsere Leser zu informieren, was sie erwartet.
„Der rekonstruktive Journalismus zur Wiederherstellung einer gemeinsamen Faktenbasis für eine qualifizierte politische Debatte“
Mit diesen Worten wird Methodik und Ziel der Rechercheplattform von den Herausgebern selbst beschrieben. Was darf man nun darunter verstehen? Ich selbst war sehr gespannt auf Aufbau und Aufmachung des Formats, da dieses Projekt – in Österreich wenigstens – Neuland betritt. Und das, gewogener Leser erwartet Sie:
Fakten, Kommentare, Rückschlüsse, Denkanstöße
Das erste nunmehr vollständig online-gestellte „Projekt“ gliedert sich, grob gesprochen, in folgende Hauptteile: Ausgangssituation, historische Entwicklung, rechtliche Definitionen, aktuelle Faktenlage, etwas Lokalkolorit, Zukunftsszenarien.
Die einzelnen Elemente des als „Projekt“ bezeichneten Recherchethemas präsentieren sich, für den modernen Mediennutzer praktisch in Kachelform zum Anklicken und nicht in mühsamer Listenform eines Inhaltsverzeichnisses. Jeder Artikel gibt Auskunft über die Lesedauer, im Gesamtüberblick wird angezeigt, welcher Artikel bereits gelesen wurde, ein jetzt nicht unbedingt notwendiges aber durchaus charmantes Gimmick.
Wirklich beeindruckend ist die Dichte an fundierten Quellen, die der Recherche zugrunde liegen und auf die per Hyperlink zugegriffen werden kann. Und die wurden exzellent gewählt. Um über jeden Zweifel der Unterstellung „Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast“ erhaben zu sein, wurden ausschließlich die amtlichsten aller möglichen Auswertungen, Statistiken und Gesetzestexte herangezogen. Diese werden nun auch für den außenstehenden journalistisch in einen kausalen Zusammenhang gebracht und bieten die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen und dieses mit der veröffentlichten Meinung und politischen wie journalistischen Statements zu vergleichen. Dahingehend kann man sagen: das Ziel der Schaffung einer objektiven Datenbasis für die Debatte wurde beim ersten Projekt bestens erfüllt.
Die Frage ist nun: wie geht es weiter? Wie viele Projekte kann man in dieser Form aufarbeiten? Widmet man sich investigativ auch konkreten Projekten? Soll sich diese Plattform irgendwann finanzieren oder soll sie als höchst lobenswertes altruistisches Projekt fortgeführt werden?
Wir bleiben dran und berichten weiter.
Für Interessierte gibt es im Blogbeitrag „Addendum oder die logische Ergänzung“ noch mehr Hintergrundinformationen zum Projekt Addendum.