Am 21. November 2019 ist Welttag des Fernsehens und passend dazu widmen wir unseren heutigen Blogbeitrag dem allseits beliebtem Massenmedium. Gerade für uns Medienbeobachter ist das Fernsehen ein integraler Bestandteil der Arbeit. Lange Zeit war in den meisten Haushalten ein Fernseher aus dem Wohnzimmer nicht wegzudenken und das TV-Programm war fix vorgegeben. Doch mit dem Aufkommen von Streaming-Plattformen wie Netflix bzw. Video on Demand (VoD) bekommt das Fernsehen zunehmend Konkurrenz, voller allem in den jüngeren Jahrgängen. Ein Lagebericht.
Im Kampf VoD vs. TV verliert das Unterhaltungsfernsehen
Im Unterhaltungssegment verliert das Fernsehen von Jahr zu Jahr, wenn auch nur leicht. Entfielen 2016 noch 83,2% des Bewegtbildkonsums aufs Fernsehen, so waren es 2017 nur noch 81,2% und 2018 sogar nur noch 76,7%. Der Anteil von Online-Videoangeboten inkl. YouTube stieg von 2017 auf 2018 um drei Prozentpunkte auf zwölf Prozent. Hierbei bestehen sehr große Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Bei den 14- bis 19-Jährigen machte lineares Fernsehen nämlich zuletzt nur 48% ihrer Bewegtbildkonsums aus, ein markanter Abfall im Vergleich zu 2017 mit 59% (Quelle: Bewegtbildstudie 2018).
Fernsehen als wichtigste Nachrichtenquelle
Dennoch hält sich das Fernsehen als wichtigste Nachrichtenquelle der Österreicher_innen und sie vertrauen ihm auch am meisten. Nachrichten on Demand gibt es höchstens in Form von Videotheken der TV-Sender, wo sie außerhalb der Sendezeiten angesehen werden. Für die meisten anderen Angebote werden solche Videotheken jedoch als unpraktisch und nicht nutzerfreundlich empfunden.
Unterschiedliche Ansprüche
Doch nicht nur mit Vertrauen hat es zu tun, dass man sich für Nachrichten tendenziell lieber auf traditionelle Medien verlässt. Vielmehr schaffen fixe Sendezeiten mit Inhalten, die die Zuschauer_innen an die reale Welt erinnern, Anknüpfungspunkte an den Alltag und dessen Ereignisse. Dafür wird lineares Fernsehen auch weiterhin geschätzt. Streaming-Plattformen bzw. VoD dienen eher der Flucht vor dem Alltag und dem Rückzug in eine Fantasiewelt. Die Konsument_innen schätzen vor allem die Möglichkeit, selbst bestimmen zu können, wann sie was sehen.
Second Screen unter Jugendlichen
Vor allem unter Jugendlichen wird immer häufiger ein zweiter Bildschirm neben dem eigentlich laufenden Programm verwendet, unabhängig davon, ob ein Fernseher oder eine Streaming-Plattform sie zu unterhalten versucht. Meist tauscht man sich via Smartphone in Echtzeit über das aus, was man gerade sieht.
Fazit
Zwar sinkt der Marktanteil des klassischen Fernsehens seit Jahren, dennoch büßt es seinen Posten als wichtigste Nachrichtenquelle nicht ein, was darauf schließen lässt, dass die Fernseher uns wohl doch noch eine Weile erhalten bleiben werden. So haben sie den Kampf Video on Demand vs. TV ja doch noch nicht ganz verloren.