Die ÖVP will mit einer österreichischen Streaming-Plattform am Puls der Zeit bleiben und auf den Trend, dass immer mehr Jugendliche mediale Inhalte online konsumieren, eingehen. Heißen soll das ganze „Ö-Tube“ bzw. „Ö-Player.“
Fairer Wettbewerb
Auf der Plattform sollen Sendungen heimischer Produzenten zur Verfügung stehen, und zwar auf unbegrenzte Zeit. Bislang dürfen Mediatheken, wie beispielsweise die TVthek des ORF, ihre Angebote nur für eine Woche online stellen. Das mache die Konkurrenz zu YouTube und anderen Streamingdiensten unmöglich, so die ÖVP. Betrieben werden soll „Ö-Tube“ allerdings nicht vom ORF, sondern von allen österreichischen Medienunternehmen gemeinsam, um fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Auch Produktionen, die nie gesendet wurden, könnten dann online gehen. Die Einnahmen von „Ö-Tube“ sollen auf alle teilnehmenden Unternehmen aufgeteilt werden.
Vorbild BBC
Das Vorbild für den potenziellen österreichischen Streamingdienst ist der britische iPlayer. Er wird rein von der BBC betrieben und es lassen sich darüber BBC-Inhalte 30 Tage lang abrufen und herunterladen, sodass sie auch offline verfügbar sind. Die Statistiken stellen iPlayer ein gutes Zeugnis aus: Die Nutzerzahlen steigen seit der Einführung 2009 konstant an.
Rückenwind von den anderen Fraktionen
Sowohl SPÖ als auch FPÖ begrüßen den Vorschlag der Volkspartei. Die Sieben-Tage-Regelung sei veraltet und gehöre schon längst abgeschafft. Die FPÖ mokiert sich gar über die ÖVP, dass diese Maßnahme ohnehin schon beschlossene Sache gewesen sei, durch die „mutwillige Sprengung der Regierung“ aber nicht mehr ratifiziert werden konnte.
Fazit von Ö-Tube
Es ist sehr zu begrüßen, dass die Politik den Veränderungen in der Art des Medienkonsums begegnen und Maßnahmen setzen möchte, die diesen Veränderungen angepasst sind. Durch eine österreichische Streaming-Plattform könnte nationaler Content ein neues Hoch erfahren. Es bleibt abzuwarten, ob das Vorhaben nach den Wahlen im Herbst auch tatsächlich umgesetzt wird. Wir von CLIP werden berichten.