Seit 2018 ist ein Entfall der Veröffentlichungspflicht in Papierform in der Wiener Zeitung vorgesehen. Die Pflichtveröffentlichungen machen jedoch beinahe zwei Drittel der Einnahmen der ältesten Tageszeitung der Welt aus. Ein ersatzloses Streichen der Pflichtinserate würde ohne Alternativmodell aufgrund der fehlenden Finanzierung das Ende der Wiener Zeitung nach sich ziehen.
Pflichtveröffentlichungen als Haupteinnahmequelle
Von den rund 23 Mio. Euro Umsatz von 2019, entfielen 19,4 Mio. Euro auf Pflichtveröffentlichungen in der Wiener Zeitung. Verschärfend kommt hinzu, dass die Wiener Zeitung als Medium der Republik Österreich keine Presseförderung erhält. Auch die viel beschriebenen Sonderförderungen während der Corona-Krise erhielt das Medium nicht.
Innovative Geschäftsmodelle
Bereits 2018 wurde seitens des damaligen Medienministers Gernot Blümel auf innovative Geschäftsmodelle hingewiesen, die den Einnahmenentfall kompensieren sollten. Nun wurde vom SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda erneut eine parlamentarische Anfrage zur Zukunft der Wiener Zeitung gestellt. Die Hauptfrage hierin war, ob denn das Zukunftskonzept bereits vorliegt.
Corona-Krise bremste Reformüberlegungen
Laut Bundeskanzleramt stehe man jedoch bereits im engen Austausch mit der Geschäftsführung. Die Reformüberlegungen wurden jedoch von der Corona-Krise gebremst. Klar ist seitens der Bundesregierung jedoch, dass man „um eine effiziente und zukunftsorientierte Neuaufstellung bemüht ist“ und man weiterhin an alternativen Geschäftsmodellen arbeitet.
Partnerschaft mit Handelsverband
Eines dieser alternativen Geschäftsmodellen könnte die eingegangene Partnerschaft zwischen der Wiener Zeitung und dem Handelsverband sein. Die Abteilung Corporate Publishing der Wiener Zeitung produziert nun für den Handelsverband vier Mal pro Jahr das Fachmagazin retail, sowie monatlich Online Content für retail.at.
Wir halten Sie auf unserem CLIP-Blog selbstverständlich am Laufenden, wie sich die Zukunft dieses traditionsreichen Mediums weiter gestaltet.