Gernot Blümel, Bundesminister für Kunst, Kultur, Verfassung und Medien, lud im Zuge der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs das Who’s Who der europäischen Medienbranche nach Wien. Nach der Medienenquete 2018 – wir haben in unserem Blog darüber berichtet – richtet Bundesminister Blümel mit der Konferenz „Challenging (the) content“, die vom 8. bis 9. Oktober 2018 im Austria Center Vienna stattfand, nun seinen Blick nach Europa.
Wettbewerbsfähigkeit des digitalen Europas steigern
Im Zentrum der Diskussionen stand das ökonomische Potential von europäischen, digitalen Medien und dessen volle Ausschöpfung. Diskutiert wurde unter anderem, wie europäische Anbieter von digitalen Inhalten im Hinblick auf außereuropäische Unternehmen konkurrenzfähig werden bzw. bleiben können und wie ihnen hier die Politik unter die Arme greifen kann. Eine besser koordinierte Politik kann zu einer Verbesserung der Qualität von digitalen Inhalten beisteuern, sowohl auf inner-europäischer, als auch auf außer-europäischer Ebene.
Fair Play bei digitalen Inhalten
Ebenso setzten sich die Teilnehmenden mit der Frage auseinander, wieviel politische Regulierung die Medienbranche braucht, um den Wettbewerb der digitalen Inhalte fair zu halten. Auch die Frage, wie die Branche gegen Erscheinungen wie „Hate Speech“ oder „Fake News“ vorgehen sollte, war Teil des Medienenquete-Programms.
Die Teilnehmenden – das Who`s Who der Medienbranche
Die Eröffnungsreden wurden unter anderem von Minister Blümel und Wolfgang Blau, Präsident des Verlagshauses „Condé Nast International“, gehalten. Blau stellte dabei seine Vision eines digitalen Europas vor, die er mit den Schlagworten „Think Big“ unterstrich.
Weitere Teilnehmende an der Konferenz waren unter anderem Ingrid Brodnig (Journalistin), Marc Sundermann (Bertelsmann), Ludovic Blecher (Google), Christian Fuhrhop (Axel Springer Verlag), Katharina Hiersemenzel (Netflix) und Thomas Myrup Kristensen (Facebook).
Letztgenannter beteiligte sich an der Diskussion mit dem Schwerpunkt Desinformation, Qualitätsjournalismus und Medienkompetenz und räumte hierbei ein, dass Facebook ein wenig spät auf das Problem der sogenannten „Fake News“ reagierte, mit Algorithmus-Änderungen jedoch ein probates Mittel gefunden habe.
Ausblick
Medienminister Gernot Blümel möchte mit der Medienenquete den medienpolitischen Diskurs Österreichs auf eine europäische Ebene heben. Dies ist schon allein aufgrund der hochkarätigen Teilnehmenden-Liste gelungen. Ob jedoch nach den vielen Worten auch Taten folgen, wird allein die Zeit uns zeigen.