Wie bereits im Blogbeitrag „Manipulierte Radiotests – Teure ein bis drei Prozentpunkte für Gfk“ im Mai vergangenen Jahres von uns berichtet, ist nach dem Eklat rund um den manipulierten Radiotest des Marktforschungsinstituts GfK immer noch keine Ruhe eingekehrt. Über die aktuelle Sachlage und die neuesten Weiterentwicklungen rund um den Radiotest informieren wir, von CLIP Mediaservice Sie. Wir haben aktuelle Artikel zum Thema herangezogen und das Neueste rund um den Radiotest zusammengefasst.
Was passierte Anfang 2016
GfK Austria ist ein weltweites Marktforschungsinstitut und zuständig für Österreichs größte Untersuchung der Radionutzungsverhalte. Im Frühling 2016 hat sich herausgestellt, dass GfK in den letzten Jahren (2011-2015) manipulierte Radiotests geliefert hat. Die Abweichungen lagen immerhin bei „ein bis drei Prozentpunkte bei den Marktanteilen der Radiosender“. Laut Pressesprecher des Instituts GfK seien die Fehler im Bereich der Datenberechnung und Erhebung passiert. Am meisten waren die Privatsender davon betroffen, da die Mitarbeiter des GfK die Zahlen in den häufigsten Fällen zugunsten des ORF nach Bauchgefühl verändert hätten. Die Auftraggeber des Radiotests (ORF/ORF-Enterprise, Kronehit und RMS) haben daraufhin das vorzeitige Kündigungsrecht in Anspruch genommen und sind aus dem Vertrag, der eigentlich bis 2018 unterschrieben war, ausgestiegen.
Aktuelle Geschehnisse und IST-Zustand
Nun wird ein neues Institut gesucht, welches für die Erhebung der Zahlen von Österreichs Radiosendern erneut betraut wird. Weitaus mehr als damals haben sich beworben und im September 2017 gehen die Hearings der Bewerber los, an denen unter anderem der Vorstand Radiotest und die Revisionsgruppe Radiotest an den Entscheidungen teilnehmen. Es sollen mehrere Institute beauftragt werden, um eventuell die Erhebung von der Auswertung zu trennen. Die Verantwortlichen sind sich einig die bestmöglichste Lösung für die Durchführung des Radiotests zu suchen.
Zahlenvergleich der Jahre 2015-17 (Zielgruppe 14-49 Jahre)
In der Tabelle haben wir die Top 6 der Radiosender zusammengefasst. An dieser Statistik ist gut abzulesen welche Radiosender an Hörern gewonnen haben. Ö3 gewinnt signifikant an Hörern, während der Privatsender Kronehit an Hörern verliert. Weiters sieht man, dass zwischen ORF Hitradio Ö3 und dem bestplatzierten Privatsender Kronehit heuer beachtliche 23,6% liegen. RMS Top Kombi (fasst mehrere Radiosender aus Oberösterreich und Salzburg zusammen, wie z.B.: Antenne Salzburg, Life Radio OÖ, Lounge FM OÖ, Lounge FM Salzburg, Radio Arabella OÖ, Radio Energy Salzburg und viele mehr) ist dem Ö3 dicht auf den Fersen und hat vom letzten Jahr 0,2% zugelegt.
Radiotest 2017-18
Mit Spannung werden wir den nächsten Radiotest erwarten, um zu sehen wie sich die Radiosender weiter entwickeln. Wir hoffen jedoch dass, es ohne weitere gröbere Zwischenfälle vonstattengeht und werden Sie natürlich auf dem Laufenden halten.