Diversität ist gefragter, denn je und die Medienbrache im deutschsprachigen Bereich antwortet. Preise, Think-Tanks, freiwillige Kontrollen zur Gleichstellung und andere Hebel werden nicht nur hierzulande in Bewegung gesetzt, um Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen zu unterstützen, aber auch über diese aufzuklären. Dieser Zielsetzung folgt nun auch „Verbotenes Begehren – Meilensteine queerer Geschichte“, am 5. Dezember in ORF 2.
„Universum History“
Die Dokumentation des ORF widmet sich am Mittwoch dem Thema „75 Jahre Erklärung der Menschenrechte“. „Verbotenes Begehren“ wurde produziert von Vienna Set und Feature Film mit ORF und ZDF/ARTE, sowie gefördert von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Kultur Niederösterreich. Das Projekt wurde an romantischen Orten, wie der Sommerresidenz Kaiser Karls I. in Reichenau an der Rax, durch Regisseur Fritz Kalteis verwirklicht. „Universum“ im ORF beschäftigt sich seit 1990 mit Flora und Fauna. Mit „Universum History“ wurde ein Platz für wichtige Themen der Menschheits-Geschichte geschaffen. Diese Woche steht dabei im Zeichen der Aufarbeitung der Diskriminierung homosexueller Menschen.
Queeres Leben im Film und Fernsehen
Die Repräsentation der LGBTQ-Community ist kein Kind der 2000er. Wenn man sich jedoch an die Filme der 90er erinnert, waren die Rollen sehr eingeschränkt und reproduzierten mehr Stereotype von beispielsweise schwulen Männern. Neue Geschichten wie „Heartstopper“ auf Netflix erfreuen sich bei Zuschauer*innen großer Beliebtheit. Hollywood verzeichnet einen Anstieg queerer Figuren. Für das Jahr 2022 konnte dies durch eine von GLAAD veröffentlichten Studie („Studio Responsiblity Index“) bestätigt werden. Die LGBTIOrganisation erhebt seit 2013 den Stand der Entwicklung für queere Lebensrealitäten in Blockbustern. In Österreich steigt die Frage nach Diversität ebenfalls in anderen Teilen der Medienbranche, wie wir am Beispiel Concordia-Preis berichtet haben.
Unsere Geschichte festgehalten
Gretl Csonka und ihre Liebe zu Leonie von Puttkamer (Elena Wolff) zu zeigen, ist nicht die einzige Mission des Films. Sigmund Freund sieht nach einer Konfrontation mit seiner Patientin ein, dass diese nicht geheilt werden muss. Sie ist eine Frau, die liebt und keine hilflose Kranke. „Queere Geschichte ist Teil der österreichischen Geschichte,“ erinnert auch Caroline Haidacher, ORF-Sendungsverantwortliche „Universum History“.