Seit vorletzter Woche gibt es in Österreich einen neuen digitalen Zeitungskiosk: read.it. Hierbei handelt es sich um eine App, die für iOS und Android zum Gratis-Download zur Verfügung steht. Der Anbieter der App ist die deutsche PVG Presse-Vertriebs-Gesellschaft.
Der Zeitungskiosk funktioniert nach dem Modell vom Musikstreaming-Dienst Spotify. Es gibt eine werbeunterstützte Gratis-Version und ein werbefreies Premium Modell zum monatlichen Preis von 9,99 Euro.
read.it enthält zurzeit unter anderem folgende österreichische Medien: Wiener Zeitung, heute, profil, News, trend., Gewinn, Wienerin, Woman und falstaff. Die App enthält aktuell rund 200 Medientitel mit einer breiten Themenvielfalt, wie Nachrichten, Politik, Mode und Lifestyle, Computer- und Multimedia.
Die App wurde vorerst in Österreich gelauncht; die Schweiz und Deutschland sollen noch folgen.
Die Verlage werden ähnlich dem Spotify-Modell, also nutzungsorientiert, vergütet. In der Gratis-Version wird der jeweilige Anteil der ausgespielten Werbungen vergütet und in der Bezahl-Version gemäß der Lesezeit.
Welchen Eindruck hat CLIP Mediaservice von read.it?
Wir bei CLIP Mediaservice haben read.it genauer unter die Lupe genommen und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Die App funktioniert gut und flüssig. Der Aufbau ist verständlich und es gibt kaum unnötige Zusatzfunktionen.
Es gibt eine praktische medienübergreifende Volltextsuche.
In der Gratis-Version ist die Werbung wie erwartet sehr lästig. Das Werbeformat, welches am häufigsten zu sehen ist, sind Videos. Die Werbung lässt sich nicht wegklicken, sondern man muss eine gewisse Zeit warten, bis diese wieder verschwindet.
Wenn diejenigen Medien, welche man gerne liest enthalten sind, zahlt sich die Bezahl-Version mit 9,99 Euro im Monat absolut aus, denn schon die Abo-Kosten der Print-Medien sind teilweise viel höher.
Die Medienauswahl ist noch sehr eingeschränkt. Österreichische Magazine sind gut vertreten, österreichische Tageszeitungen so gut wie gar nicht.
Wenn man neu in die App einsteigt, landet man automatisch an der Stelle, wo man zuvor aufgehört hat zu lesen.
Zusammenfassend können wir über read.it sagen: „Toll gemacht“! Allerdings stellt sich uns die Frage, ob alle Printmedien über dieses Preismodell glücklich sind.