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Nachrichtenkonsum: Von der Nachhaltigkeit der Medien

Seit Jahren schon liefern sich Print- und Online Medien einen Schlagabtausch um die bessere Leseart der Nachrichten. In Punkto Nachhaltigkeit der Medien scheint die Antwort auf der Hand zu liegen: die Online-Variante. Man trägt keine Stapel von Papier aus seiner Wohnung danach und noch dazu gibt es Augen-schonende Geräte, die nichts am stundenlangen Lesen im Wege stehen sollen.

Dass das nicht ganz so einfach ist und es durchaus auch nach wie vor gute Gründe gibt zum Papier zu greifen zeigt Ihnen der folgende Artikel.

Elektronik ist nicht gleich besser

Unter gewissen Umständen ist die Print-Variante sogar nachhaltiger. Nämlich dann, wenn die Lesezeit der Lektüre länger als eine halbe Stunde beträgt. Das zeigt eine Studie des Royal Institute of Technology in Stockholm in der Berechnung des Nachrichtenkonsums für Online- und Printmedien.

In dem Falle, dass man nur 10 Minuten braucht, um die Nachrichtenlage zu erfassen, ist Online die umweltfreundlichere Variante. Wieso? Jährlich fallen ca. 14 Kilo CO2 für die Produktion, Entsorgung und Stromverbrauch der Server an – die Printlektüre berechnet sich doppelt so hoch für gleichen Zeitraum.

30 Minuten Online-Lektüre schlagen sich pro Jahr auf 35 Kilo CO2 nieder (im europäischen Durchschnitt berechnet). Wie lange man für das Lesen braucht, spielt bei Print keine Rolle. Auch: Wenn die ganze Familie eine Zeitung liest oder diese im Kaffeehaus ausgelegt sind fallen mehrere Menschen auf eine Ausgabe. Eine Studie im Auftrag des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik nennt dafür die Zahl von 3,2 LeserInnen je Printmedium. Somit ist auch hier ein Punkt zur Nachhaltigkeit der Medien gesetzt und, außerdem, sind das zwei starke Argumente für das Papier.

 

Faktor Ökostrom

Eine wichtige Rolle spielt aber auch, woher der Strom kommt, mit dem wir unsere Handys aufladen und unsere Laptops anschließen.

In Schweden ist das Lesen eines Online-Magazins, das durch Strom ermöglicht wird, der zu über 60 Prozent aus Wasserkraft erzeugt wird, deutlich umweltfreundlicher als in Deutschland. Dort wird nämlich Strom immer noch zur Hälfte aus Kohlekraftwerken bezogen. LeserInnen in Deutschland sollten also eher zu Papier greifen.

In Österreich ist es wichtig zu wissen, dass der Strom zwar zur Hälfte aus Wasserkraft bezogen, jedoch aber ein Drittel aus dem Ausland importiert wird und sich knappe 16% aus der Verbrennung fossiler Energieträger ergibt (Global 2000: 2017). Import bedeutet auch Atomstrom und Verbrennungsanlagen bedeutet Kohlekraftwerke – die, in Österreich noch bis weit in die 2020er- Jahre laufen sollten und die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung darstellen. Nachhaltigkeit der Medien kann in jedem Fall auch durch den Umstieg zu Ökostrom aus erneuerbaren Energien garantiert werden.

Der Fachverband für Druck- und Papiertechnik setzt übrigens noch einen weiteren Faktor ins Rennen um die Nachhaltigkeit der Medien: nämlich die Art des Datentransfers. Wenn LeserInnen Online-Medien via UMTS konsumieren ist die Umweltbelastung wesentlich höher als bei einer Übertragung via Festnetz.

 

Fazit

Wer gerne und viel Zeitung liest, sollte dem Gedanken des umweltfreundlichen Internets abschwören. Denn Printmedien sind zwar grundsätzlich ökologisch belastender aber rentieren sich durch intensive Nutzung der Leserinnen – das involviert auch, von wie vielen Menschen dieselbe Ausgabe gelesen wird. Wer gerne viele Nachrichten schnell überfliegt um nur Up-To-Date zu bleiben, für den bleibt Online der bessere Zugang.

Dazu kommt, dass man, unabhängig wie man seinen Medienkonsum nun auslegt, immer zu nachhaltigeren Alternativen greifen kann. Ob Ökostrom, Festnetz oder klimaneutrales Papier – Nachhaltigkeit ist nie keine Option.

 

Mehr zum Thema Medienkonsum finden Sie im Beitrag Digital News Report 2019 – Medienverhalten rund um die Welt.

 

Elisabeth Bauer

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