User Generated Content ist nicht erst seit kurzem auch für die redaktionelle Berichterstattung relevant. Was heute in der Zeitung steht, war gestern ein sogenanntes „Trending Topic“ in den Sozialen Medien. So lesen beispielsweise unsere Lektoren bei CLIP Mediaservice in der Früh einen Beitrag zu einem Thema, welches sie schon am Vorabend auf Facebook, Twitter oder YouTube gesehen haben. Journalisten und Medienmacher finden immer mehr Content, der für redaktionelle Artikel genutzt wird, auf Social Media Plattformen.
Diesen Trend hat unter anderem auch schon Facebook erkannt und unterstützt Journalisten seit längerem bei der Themenfindung, Recherche und Veröffentlichung ihrer Berichterstattung.
Was hat Facebook für Journalisten bisher geboten
„Facebook Media“ – ist eine spezielle Facebook-Seite für Journalisten und Medienmacher. Die Seite stellt Beispiele und Trends von öffentlichen Personen, Organisationen und Medienmachern vor, die erfolgreiche Facebook-Seiten führen.
„Instant Articles“ – hier geht es darum, dass Artikel von bestimmten Medienhäusern komplett auf Facebook gelesen werden können, statt diese auf der Webseite des Mediums zu öffnen. Die Vorteile kurz zusammengefasst sind: für User schnellere Ladezeiten; Facebook hält die Nutzer auf der eigenen Plattform und die Medienhäuser können den generierten Umsatz behalten und profitieren von der Facebook-Reichweite.
Was ist neu bei Facebook für Journalisten – Signal
Signal ist ein gratis Tool (derzeit) exklusiv für Journalisten. Es soll Journalisten dabei unterstützen, Facebook und Instagram[1] zu einem größeren Bestandteil bzw. Quelle der Informationsbeschaffung zu machen und mögliche Trends für die Berichterstattung schneller zu identifizieren.
Was bietet Signal
Signal vereint an einem Ort die Möglichkeit relevanten Content aus Facebook und Instagram für Journalisten einfach zu identifizieren. Es bietet Trending Topics nach Themengebieten, die sowohl von Seiten, als auch von Privat-Profilen öffentlich gepostet wurden. Diese sind zwar ohne Rangfolge aber zwecks Aktualität chronologisch gereiht.
Mittels des Tools lassen sich verwandte bzw. ergänzende Posts zu den Trending Topics schnell finden.
Weiters bietet das Tool eine Liste mit öffentlichen bzw. prominenten Personen, die auf Facebook häufig erwähnt bzw. diskutiert werden. Unter anderem Politiker, Autoren, Schauspieler und Sportler.
Visueller Content ist von Instagram durchsuchbar, entweder mittels Location-Tag, oder durch Hashtags für Events und aktuelle Themen.
Signal bietet unter anderem auch eine Art Dashboard, wo Inhalte von den Journalisten kuratiert werden können. Außerdem können aus diesem Tool heraus Facebook oder Instagram Posts mittels Embed Codes[2] einfach direkt in die Berichterstattung eingebaut werden.
Was bezweckt Facebook damit
Abgesehen von der Unterstützung für Journalisten und Medienmacher möchte Facebook damit auch Twitter als Nummer 1 Quelle von Embed Codes in redaktionellen Artikeln ablösen.
Zeitlich abgestimmt: Die Einführung von Signal erfolgte relativ kurz nach Einführung von „Mentions“ – ein Facebook Feature, welches öffentlichen Personen und Journalisten die Möglichkeit bietet, Live-Videos aufzunehmen und online zu stellen. Die Funktionen, wie Live-Kommentare und Likes von Mentions sind ähnlich der Livestream Apps Periscope (Twitter) und YouTube (Google). Signal bietet gerade für Journalisten eine gute Ergänzung zu Mentions.
Fazit
Facebook bietet verschiedene Möglichkeiten für Journalisten und Medienmacher zur Recherche und Themenfindung für das Erstellen von redaktionellen Berichten. Dazu nutzt Facebook die Inhalte seiner User und bereitet diese im neuen Tool Signal zur Verarbeitung auf.
Für alle interessierten Journalisten geht es hier zum Anfrage-Formular für den Zugang zu Signal .
[1] Instagram wurde 2012 von Facebook gekauft
[2] Einbinden von Inhalten von Drittanbietern; z.B: ein YouTube Video, welches in einem Blog-Beitrag eingebunden ist