Am 15. Oktober hat der Verein Arbeitsgemeinschaft Media-Analysen (VMA) den Halbjahresbericht MA 14/15 über die Reichweitenzahlen österreichischer Medien veröffentlicht.
Dabei macht nicht nur der schicke neue Webauftritt des Vereins Eindruck. Die Media-Analyse ist die größte Studie zur Erhebung der Mediennutzung der Österreicherinnen und Österreicher.
Seit 2008 publiziert der VMA halbjährlich in 12-Monats-Beständen seine Berichte. Der aktuelle Halbjahresbericht MA 14/15 umfasst somit das zweite Halbjahr 2014 sowie das erste Halbjahr 2015.
Wer oder was ist der VMA und wer darf teilnehmen?
Der Verein Arbeitsgemeinschaft Media-Analysen ist ein auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhender Zusammenschluss von Verlagen und Werbeagenturen. Eine genaue Auflistung der Mitglieder finden Sie hier.
Der Teilnahme an der Media-Analyse geht ein Aufnahmeverfahren voraus. Im Bereich der Printmedien beispielsweise muss ein erhebliches redaktionelles Angebot bestehen. Außerdem muss eine Mindest-Auflagengröße nachgewiesen werden, die durch die ÖAK bzw. IVW (Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) bestätigt ist.
Für eine vollständige Liste der Teilnahmebedingungen besuchen Sie bitte die Webseite der Media-Analyse.
Was sind Reichweitenzahlen und wie werden sie ermittelt?
Reichweitenzahlen geben den Anteil der Zielpersonen an, welche mit einem Werbeträger in Kontakt kommen. Sie können in absoluten Zahlen oder in Prozent einer Grundgesamtheit angegeben werden. Diese Grundgesamtheit kann auch zielgruppen-und interessenspezifisch gewählt sein.
Die Methode ist vereinfacht folgende: Aus der Grundgesamtheit der österreichischen Bevölkerung werden rund 16.000 Personen ab 14 Jahren nach einem Zufallsprinzip ausgewählt. Anhand eines standardisierten Fragebogens werden diese zu ihrer Nutzung u.a. von Printmedien, Radio, TV, Infoscreen und Internet, sowie nach wichtigen demografischen Daten befragt.
Obwohl in den Umfragen alle Mediengattungen abgefragt werden, legt die Media-Analyse ihren Schwerpunkt vorrangig auf Printmedien.
Welche Rolle spielen Reichweitenzahlen für Medienlandschaft und Werbewirtschaft und was bedeutet das für CLIP Mediaservice?
Das Wissen um die Reichweite eines Mediums bzw. eines Werbeträgers ist essentiell für Medien- und Werbewirtschaft. Ob, wer und wie viele Menschen ein Programm anhören oder ansehen, eine Zeitung lesen oder eine Internetseite besuchen hat großen Einfluss auf Planung, Gestaltung und Vertrieb dieses Mediums. Darüber hinaus bestimmen Reichweitenzahlen den Wert der Werbefläche, die das Medium für die Werbewirtschaft bietet. Sie sind damit der wichtigste Index für die Bestimmung von Werbe- und Anzeigenpreisen.
CLIP Mediaservice bietet seinen Kunden auch hier ein besonderes Service an: auf jedem Clipping im Pressespiegel findet der Kunde neben der Information über die Auflage auch die Reichweitenzahl für das entsprechende Medium.
Die Quellen zur Angabe der Reichweitenzahlen sind neben der vorrangigen Media-Analyse, auch die CAWI-Print oder Angaben der jeweiligen Verlage, wenn kein anderes Reichweiteninstrument Auskunft gibt.
Die CAWI-Print (Computer Assisted Web Interviews) ist eine seit 2006 jährlich durchgeführte Reichweitenstudie. Sie wurde in Zusammenarbeit der GfK Austria und The Media Consultants gegründet. Abgefragt werden Special-Interest-Medien, die man kaufen oder gratis beziehen kann, sowie Kunden- und Mitgliederzeitschriften.
Hier geht es zur CAWI-Studie.
Welchem Trend folgen die Reichweitenzahlen?
Es zeichnet sich in den letzten Jahren ein allgemeiner Trend ab: nämlich dass Reichweiten bei Hörfunk und TV stagnieren, wenn auch auf hohem Niveau, während sie bei Printmedien deutlich sinken. Der eindeutige Gewinner ist das Internet, welches den größten Zuwachs verzeichnet.
Dennoch! Printmedien sind wichtige Begleiter im Leben der Österreicher und befinden sich noch immer auf dem ersten Platz, wenn es darum geht sich zu informieren.
Eine von Dentsu Aegis Network durchgeführte Befragung im Rahmen der jährlichen Consumer Connection Study (CCS) Austria im Auftrag des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ) bestätigt klar: Kaufzeitungen liegen nicht nur hinsichtlich ihrer informativen Eigenschaften klar vor anderen Mediengattungen, ihnen wird auch eine höhere Kontaktqualität zugeschrieben.
Zu den VÖZ-Studien.
Und nun abschließend – die zehn reichweitenstärksten Zeitungen der österreichischen Printmedienlandschaft mit abnehmender Reihenfolge:
Medium | In % | in 1.000 |
Kronen Zeitung | 32,2 | 2.345 |
Heute | 13,1 | 951 |
Kleine Zeitung | 11,4 | 831 |
Österreich | 8,6 | 628 |
Kurier | 8,1 | 591 |
Standard | 5,5 | 401 |
OÖN | 5 | 361 |
Presse | 4 | 291 |
Tiroler Tagezeitung | 3,9 | 286 |
Salzburger Nachrichten | 3,6 | 261 |