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Die Lesekompetenz der Österreicher

Im Jahre 1966 erklärte die Unesco den 8. September zum Weltalphabetisierungstag. Der Tag soll an die Problematik von Analphabetismus erinnern, da weltweit 750 Millionen Menschen weder schreiben noch lesen können. Doch wie sieht es mit der Lesekompetenz in Österreich aus? Kann in einem Land, in dem seit dem Jahr 1774 die allgemeine Schulpflicht herrscht, Analphabetismus ein Thema sein?

PIAAC – Schlüsselkompetenzen von Erwachsenen

Aufschluss zu dieser Frage gibt eine Studie aus den Jahren 2011/2012. Im Zuge des weltweiten „Programme for the International Assessment of Adult Competencies“ (PIAAC) wurden die Schlüsselkompetenzen von Erwachsenen (16- bis 65-Jährige) empirisch erfasst und analysiert. Das PIAAC ist ein fortlaufendes Programm der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), das im 10-Jahresrythmus die 3 Kompetenzbereiche „Lesekompetenz“, „Alltagsmathematische Kompetenz“ und „Problemlösen im Kontext neuer Technologien“ weltweit ermittelt. Der erste Zyklus dieser Erhebung dauerte von 2011 bis 2018. Der zweite Zyklus beginnt 2020.

Lesekompetenz unter dem OECD-Durchschnitt

Die Ergebnisse der PIAAC waren schockierend. 17,1 % der Österreicherinnen und Österreicher im Alter zwischen 16 und 65 Jahren besitzen keine oder nur niedrige Lesekompetenz. Über die Hälfte (54,3 %) der Österreicher besitzt laut dieser Studie nicht die Fähigkeit, längere Texte sinngemäß zu verstehen und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Mit dieser Lesekompetenz liegt Österreich im internationalen Vergleich unter dem OECD-Durchschnitt.

Die Gründe dafür sind vielfältig und lassen sich nicht nur in einer Lern- oder Bildungsschwäche finden. So haben auch Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, oder ältere Menschen häufig Probleme damit, komplexe Texte vollinhaltlich zu verstehen. Dies stellt natürlich nicht nur im Berufsleben und bei Behördengängen eine Herausforderung dar, sondern auch auf privater Ebene. Die Auswahl der Medien, die man mit eingeschränkter Lesekompetenz zur politischen Bildung heranziehen kann, ist gering.

Einfache Sprache

Dabei wäre es möglich, Menschen mit eingeschränkter Lesekompetenz in die Mediennutzung zu integrieren. Einige Medien machen es vor.

So gibt es den Online-Kurier „kurier.at“ auch in einfacher Sprache, sodass mehr Menschen die Möglichkeit haben Nachrichten zu lesen und diese sinngemäß auch zu verstehen.

Die APA – Austria Presse Agentur startete das Projekt „Top Easy“, einen Nachrichtendienst in einer einfacheren, leicht verständlichen Sprache.

In Tirol erscheint eine Zeitung in einfach verständlicher Sprache: „einfach informiert“. Diese Zeitung erscheint alle 2 Monate und kann österreichweit abonniert werden.

Fazit

Sieht man sich die PIAAC genauer an, erkannt man einen zarten Silberstreif am Horizont. Die Lesekompetenz 16- bis 24-Jährigen Österreicherinnen und Österreicher ist besser als die der 16- bis 65-Jährigen insgesamt und liegt im internationalen Vergleich im Durchschnitt aller teilnehmenden OECD-Länder.

Sandra Kaiser

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Bei CLIP: Medienanalysen *** Privat: Hobbyarchäologin & Bücherfan

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