Am 30. Mai 2022 verleiht Bundespräsident Alexander Van Der Bellen wieder die beiden Medienpreise, Robert-Hochner-Preis sowie Kurt-Vorhofer-Preis. Die Preisträger stehen bereits fest:
Hochner-Preis
Der Robert-Hochner-Preis geht dieses Jahr an den ORF-Anchor Martin Thür. Robert-Hochner-Preisträger sollen sich durch „kritisches Denken, Courage und hohe Fachkompetenz“ auszeichnen. Thür habe diese Qualitäten im vergangenen Jahr auf herausragende Weise erfüllt, befand die Jury.
Beispielhaft habe er dies im Zuge eines ZIB2-Interviews mit dem früheren Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am 6. Oktober nur wenige Stunden nach Bekanntwerden der Ermittlungen gegen den Politiker unter Beweis gestellt. „Thür war gut vorbereitet, ließ sich vom Kanzler nicht ablenken und blieb konzentriert bei den vorliegenden Vorwürfen der WKStA“ – rückblickend betrachtet „eine journalistische Sternstunde in politisch turbulenten Zeiten“, würdigte die Jury Thür.
Sonderpreis für ORF-Büro in Moskau
Ein erstmals zusätzlich vergebener Sonderpreis geht an die ORF-Journalistinnen und Carola Schneider, Miriam Beller und Journalisten Paul Krisai für ihre Arbeit im Korrespondentenbüro in Moskau. Der Preis zeichnet journalistische Arbeit unter widrigsten Bedingungen aus. Schneider und Krisai blieben in Moskau, obwohl viele internationale Medien Berichterstattung zeitweise aufgrund der neuen gesetzlichen Lage ausgesetzt hatten.
Das ORF-Büro in Moskau zeichne sich aber schon seit Jahren durch kritisches Denken und couragierten Journalismus aus, womit ein vielschichtiges Bild des Landes und seiner zunehmend autoritären Politik gezeichnet worden sei, so die Jury.
Vorhofer-Preis
Der Kurt-Vorhofer-Preis, der jährlich an eine Journalistin oder Journalisten aus dem Printbereich verliehen wird, ging dieses Jahr an die stellvertretende profil-Chefredakteurin und Leiterin des Innenpolitik-Ressorts Eva Linsinger. Linsinger „vereint stilistische Brillanz mit der feinen Klinge und einem Blick, der Hintergründe offenlegt“, so die Jury. „Sie transportiert keinen Spin, sie recherchiert und widersetzt sich seit Jahren der Einvernahme durch heimische Netzwerke“, bekräftigt die Jury weiter ihre Entscheidung. Beide Preise werden von der Journalistengewerkschaft in Kooperation mit dem Verbund vergeben und sind jeweils mit 7.500 Euro dotiert.
In unserem Blog-Beitrag über Medienpreise erfahren Sie, wer die PreisträgerInnen des vergangenen Jahres waren.