Nach langem Hin und Her war es Anfang November nun soweit: Elon Musk hat den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen. Gleich zu Beginn hat er sich selber zum Chef ernannt und ist nun auch Geschäftsführer der Plattform, neben dem Autohersteller Tesla, der Weltraumfirma SpaceX, dem Gehirnchip-Start-up Neuralink und dem Tunnelbauer Boring Company.
Kündigungswelle im Management
Einer der ersten Aktionen von Musk war es, zirka die Hälfte aller Mitarbeiter des Unternehmens, speziell aus dem Management zu entlassen. Viele seiner Veränderungen für Twitter wollte Musk sehr kurzfristig umsetzen und hat daher extreme Deadlines gesetzt. Vielen (der übrigen) Mitarbeitern wurde eine 84-Stunden-Woche vorgeschrieben (das sind 12 Stunden pro Tag, sieben Tage pro Woche!). Nun kommt Musk drauf, dass er einige seiner gekündigten Mitarbeiter aus dem Management doch noch braucht und Kündigungen sollen zurückgenommen werden; einige Mitarbeiter seien ja teilweise auch fälschlicherweise gekündigt worden.
Musk stampft Funktionen ein
Neben der großen Kündigungswelle wurden bei Twitter auch einige Funktionen eingestellt. So sollen beispielsweise mit Ende des Jahres zwei wichtige Funktionen auslaufen: 1) die Newsletter-Funktion „Revue“. Damit konnten bisher Newsletter in Twitter integriert werden. 2) das Feature „Twitter Notes“, mit dem es bisher möglich war, Tweets in Artikel-Länge zu erstellen und somit das Zeichenlimit von 280 Zeichen zu umgehen.
Twitter kostenpflichtig?
Musk ist auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen für seinen Kurznachrichtendienst, welcher seit Jahren schon Verluste schreibt. Dazu gibt es mehrere Ideen, die Twitter kostenpflichtig machen sollen. Beispielsweise ist ein Modell im Gespräch, die Plattform eine eingeschränkte Zeit kostenlos benutzen zu lassen und danach Geld zu verlangen. Außerdem sollen verifizierte Accounts nur noch gegen Abo (8 Dollar pro Monat) möglich sein.
Übernahme sorgt für Verluste
Die Übernahme von Musk führt schon jetzt, vor dem Umsetzen der geplanten Veränderungen zu Verlusten. Es sollen sich seit der Übernahme schon mehr als 800 Tausend User von der Plattform abgemeldet haben. Darunter auch viele Promis, die ihren Abgang von Twitter auch öffentlich gemacht haben. Die Gründe für das Verlassen sind zahlreich, unter anderem der Anstieg von Hassrede auf Twitter, seit Musk angekündigt hat, mehr Wert auf „frei Rede“ auf der Plattform legen zu wollen.
Neben den privaten Usern laufen Musk auch die Werbekunden davon. Nicht alle Unternehmen, die auf Twitter werben sind mit den geplanten Maßnahmen von Musk zufrieden. Die Liste großer Unternehmen, die ihre Werbung auf Twitter eingestellt haben ist groß, darunter Volkswagen, United Airlines, General Mills, Audi of America, General Motors und viele mehr. Viele Unternehmen „pausieren“ ihre Werbebeiträge, bis sie ein besseres Bild von der Zukunft von Twitter unter Musk haben.
Wir von CLIP Mediaservice sind gespannt, wie es mit dem Kurznachrichtendienst weitergeht und werden weiterhin berichten.