Über das Geschehen in der Welt und im Inland informiert zu sein ist die Basis dafür, fundierte Entscheidungen treffen zu können. Die Medienlandschaft ist in Österreich sehr breit gefächert, daher ist es prinzipiell für alle möglich, an Informationen zu kommen. Doch es gibt auch Menschen, die mit „normalen“ Zeitungen und Nachrichtensendungen aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten haben. Aber auch für diese Personengruppen gibt es spezielle Zeitungen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Drei davon stellen wir Ihnen heute vor.
einfach informiert – News einfach erklärt
Die Zeitung einfach informiert hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen, die mit dem Lesen komplizierter Texte Schwierigkeiten haben, mit Nachrichten zu versorgen. Sie richtet sich dabei z.B. an Personen mit Schreib- und Leseschwäche, an alte Menschen oder an Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Die Artikel sind in kurzen, prägnanten Sätzen geschrieben, man verzichtet weitgehend auf Fremdwörter und Anglizismen. Werden sie doch verwendet, werden sie erklärt. Im Bestellformular für ein Abo wird beispielsweise erstmal klargestellt, was ein Abo eigentlich ist. Sechsmal pro Jahr erscheint diese Zeitung, die schon mehrere Preise für ihre innovative Idee gewonnen hat.
Die Zeitschriften der DZB
Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde gibt mehrere Zeitschriften und Magazine zu den unterschiedlichsten Themen in Blindenschrift (Braille-Schrift) heraus. So ermöglicht sie auch Blinden und Sehbehinderten den Zugang zu Information und Unterhaltung. So gibt es zum Beispiel den stern und Die Zeit in Blindenschrift, mit GEOlino können Kinder und Jugendliche Wissen aus den Bereichen Natur, Technik und Kultur sammeln. Auch ein Gesundheitsmagazin, eine Frauenzeitschrift und Ratgeber werden angeboten.
Ohrenkuss – Zeitung für Menschen mit Downsyndrom
Für das Magazin Ohrenkuss schreiben ausschließlich Menschen mit Trisomie 21, auch Down-Syndrom genannt. Pro Jahr gibt es zwei Ausgaben zu den Themen Liebe, Mode, Tiere, Wohnen… Zur fixen Redaktion gehören 14 Personen sowie über 50 Korrespondent_innen auf der ganzen Welt. Sie richten sich an andere Betroffene, wollen mit ihrer Arbeit aber auch ein Zeichen dafür setzen, dass mit Trisomie 21 ein normales Leben möglich ist. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch den Verkauf sowie durch Spenden.
Fazit
Es wird immer wieder vergessen, dass es nicht für alle Menschen ein Kinderspiel ist, „normale“ Medien vollinhaltlich zu verstehen. Deshalb ist es umso schöner, dass es so viele spezielle Zeitungen gibt, die sich der Inklusion verschrieben haben, damit jeder und jede nach den persönlichen Bedürfnissen Medien konsumieren kann.