Letzte Woche wurde von der Organisation Reporter ohne Grenzen (RoG) die neue Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht. Die jährliche Rangliste bewertet die Lage der Presse- und Informationsfreiheit in 180 Ländern jeweils aus dem Vorjahr; die Rangliste der Pressefreiheit 2020 enthält entsprechend die Entwicklungen im Zeitraum von 1. Jänner 2019 bis zum 31. Dezember 2019.
Wie bereits in den letzten Jahren möchten wir, von CLIP Mediaservice uns mit diesem sehr wichtigen Thema auseinandersetzen. Wir werfen einen Blick auf die aktuelle Situation und sehen uns an, wie sich die Rangliste der Pressefreiheit seit letztem Jahr entwickelt hat.
Die Top 5 und die 5 letztplatzierten Länder in der Rangliste der Pressefreiheit 2020
Platz 1: Norwegen | Platz 176: Dschibuti |
Platz 2: Finnland | Platz 177: China |
Platz 3: Dänemark | Platz 178: Eritrea |
Platz 4: Schweden | Platz 179: Turkmenistan |
Platz 5: Niederlande | Platz 180: Nordkorea |
In beiden Kategorien gab es im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen. Norwegen und Finnland bleiben weiterhin auf Platz 1 und 2. Dänemark hat sein Ranking von Platz 5 auf Platz 3 verbessert und damit Schweden und Niederlande auf Platz 4 und 5 verrückt.
Nordkorea und Turkmenistan haben den vorletzten und letzten Platz getauscht. China und Eritrea bleiben auf den Vorjahresplätzen. Dschibuti ist um 3 Plätze abgerutscht und hat somit den fünft-schlechtesten Platz eingenommen.
Auf- und Absteiger
Die größten Absteiger in der Rangliste der Pressefreiheit 2020 sind Haiti (dieses Land hat 21 Plätze verloren und steht nun auf Platz 83), die Komoren (rutscht um 19 Plätze auf Rang 75 ab) und Benin (verliert 17 Plätze und landet auf Platz 113).
Der größte Aufsteiger ist Malaysia; mit einem Plus von 22 Plätzen steigt das Land von Platz 123 auf Platz 101 auf. Der zweitgrößte Aufsteiger sind die Malediven, die sich mit plus 19 auf Platz 79 vorgearbeitet haben.
Die Zentralafrikanische Republik war der größte Absteiger im Vorjahr (-33), konnte diese Jahr aber 13 Plätze in der Rangliste gutmachen.
Ebenfalls 13 Plätze konnte Bhutan zulegen und ist nun auf Platz 67.
Situation in Österreich
Österreich ist seit dem Vorjahr um weitere 2 Plätze abgerutscht und liegt somit auf Platz 18 der Rangliste der Pressefreiheit 2020.
Reporter ohne Grenzen nennt einige Gründe für die Verschlechterung der Situation unter der damaligen Regierung im Vorjahr: unter anderem öffentliche Diffamierungen von JournalistInnen oder Bevorzugung der Privat- und Boulevardmedien, vermehrte Interventionen in Redaktionen, Ausschluss einzelner Medienvertreter von Pressekonferenzen und auch Versuche des ehemaligen Innenministers, das Handy einer Journalistin zu beschlagnahmen.
Reporter ohne Grenzen fürchtet, dass Österreich dieses Jahr im Ranking noch weiter abrutschen wird. Grund dafür ist die aktuelle Corona-Krise. Es gibt unter anderem Kritik, dass es eine Diskriminierung der Korrespondenten gäbe, da an Pressekonferenzen der Regierung nur Vertreter inländischer Medien teilnehmen dürfen. Außerdem warnt Reporter ohne Grenzen davor, dass Corona von vielen Regierungen ausgenutzt werden könnte, um repressiver mit Medien umzugehen.
Wir von CLIP Mediaservice hoffen natürlich auf eine Verbesserung der Situation für die Pressefreiheit und sind auf die Entwicklungen in den nächsten Jahren gespannt.
Die gesamte Rangliste finden Sie auf der Webseite der Reporter ohne Grenzen.
Zum Weiterlesen: Rangliste der Pressefreiheit 2019.