Das neue Jahr hat für den ORF wie üblich einige Neuerungen gebracht. Vieles davon bekommen wir als Fernseh- und Radio-Konsumenten direkt mit, eignet sich doch ein Jahreswechsel vorzüglich für Programmwechsel, Neuausrichtungen, etc. Aber auch hinter den Kulissen bleibt es weiter spannend, könnte dieses Jahr doch ein sehr entscheidendes für den öffentlich rechtlichen Rundfunk werden. CLIP Mediaservice zeigt die wichtigsten Neuerungen auf.
Das Sichtbare zuerst
Es sei uns verziehen, dass wir als Medienbeobachter jetzt nicht auf neue Unterhaltungsformate eingehen, die für uns vielleicht von privatem, nicht aber von fachlich-beruflichem Interesse sind. Aber auch im redaktionellen Bereich bringt das neue Jahr manches Neue, wenn auch mit bereits bekannten Gesichtern:
Seit 7. Januar bietet ORF 2 ein gänzlich neues wochentägliches einstündiges Vorabendformat unter dem Titel „Studio 2“. Nicht neu, aber ausgeweitet wurden „Aktuell in Österreich“, das nun auch samstags in ORF 2 ausgestrahlt wird. Ebenfalls erweitert wurde das Erfolgsformat „ZIB 2“, welches nun auch sonntags unter der Moderation von Martin Thür auf Sendung geht. Das bewährte Format an neuem Sendeplatz und mit neuer Moderation legte am 13.01.2019 mit 894.000 Zusehern und einer durchaus interessanten Themenauswahl eine sehr gute Premiere hin. Auch in den Medien kamen Moderator und Moderationsstil gut an, wenngleich von einigen Zeitungen mit dem Eingehen auf die Kleidung des Moderators und die Passgenauigkeit des Anzugs eine neue Kategorie der Fernsehkritik geschaffen wurde, die aus meiner Sicht – umso mehr für ein Nachrichtenformat – durchaus entbehrlich ist und hoffentlich bald wieder eingestellt wird.
Die (noch) unsichtbaren Änderungen im Hintergrund
Der Jahresanfang brachte aber auch gleich einmal wenig erfreuliche Nachrichten für die Sendungsverantwortlichen beim ORF: Sowohl ORF 1 als auch ORF 2, beide seit 2018 unter neuer Führung, mussten ein weiteres Mal ein Minus von gemeinsam 1,8 Prozent Marktanteil hinnehmen. Und auch die von der Regierung angekündigte Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und nicht zuletzt auch die Frage der Finanzierung desselben hängt wie ein Damoklesschwert über den Verantwortlichen. So verwundert auch nicht, dass ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz damit rechnet, „dass das Jahr 2019 eine „Weggabelung“ für den Öffentlich-rechtlichen bringt“. Wo sich denn nun die Wege gabeln werden und wohin sie führen, gewogene Leserin, gewogener Leser, werden wir natürlich wie üblich neutral und zeitnah an dieser Stelle an Sie weitergeben.