Am Dienstag, den 13. November, fand im Bundeskanzleramt der „Gipfel für Verantwortung im Netz und Gewaltprävention“ statt. Hierbei war das Ziel der Regierung im Diskurs mit Expertinnen und Experten sowie Betroffenen, Maßnahmen gegen Gewalt und Hass im Netz zu finden. Vor allen Dingen Personen von öffentlichem Interesse aber auch Frauen im Allgemeinen werden immer häufiger Opfer von Grenzüberschreitungen im digitalen Raum. Die Regierung versucht nun mit dem Gipfel gegen Hass im Netz dagegen anzugehen.
„Digitales Vermummungsverbot“ – Maßnahme gegen Internet-Trolle
Die Regierung möchte ein sogenanntes „digitales Vermummungsverbot“ einführen. Dies soll Usern zwar weiterhin die Möglichkeit bieten, sich anonym im Internet zu äußern, bei Straftaten hingegen den Behörden Zugriff auf die Namen der Verdächtigen gewähren. So soll es Internet-Trollen nicht mehr möglich sein, sich hinter der Anonymität des Internets zu Verstecken. Wie genau die Umsetzung des „digitalen Vermummungsverbotes“ gelingen soll, konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden. Erst in den kommenden Wochen werden die gesetzlichen Maßnahmen dazu ausgearbeitet werden.
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Recht und Kultur
Teilnehmende am Gipfel gegen Hass im Netz waren neben Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Strache auch Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß, der Medienminister Gernot Blümel, Medienrechtsexperte Christoph Völk, die Juristin und Professorin für Öffentliches Recht Barbara Leitl-Staudinger, die Leiterin der Beratungsstelle Extremismus Verena Fabris, die Moderatorinnen Corinna Milborn, Verena Schneider und Elke Rock, sowie die Publizistin Ingrid Brodnig.
Ingrid Brodnig – Hüterin der digitalen Debattenkultur
Brodnig, die den Fokus ihrer Arbeit auf die digitale Debattenkultur setzt, hat bereits 2016 ein Buch mit dem Titel „Hass im Netz. Was wir gegen Mobbing, Lügen und Hetze tun können“ (Brandstätter Verlag) veröffentlicht. In diesem Buch setzt sich Brodnig mit den Mechanismen, derer sich Internet-Trolle bedienen, auseinander und zeigt konkrete Tipps und Strategien, wie man mit Aggression im Netz umgehen kann.
Wer von Hasspostings betroffen ist und professionelle Hilfe sucht, wird bei der Beratungsstelle #GegenHassimNetz fündig. Das juristisch und psychosozial geschulte Team steht Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite.