In den letzten Jahren war Facebook vermehrt wegen Fake News oder beeinflussenden Social Bots in der Kritik. Besonders im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 wurde Facebook kritisiert, da für den Wahlkampf angeblich Social Bots verwendet und Daten von Nutzern gezielt verwertet wurden. Während der Corona Pandemie hat Facebook erneut eine Rolle als Verbreitungsplattform für Fake News eingenommen.
Facebook und der Kampf gegen Fake News
Bereits vor einem Jahr haben wir in einem Beitrag über das angekündigte News Projekt von Facebook geschrieben. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen Facebook und ausgewählten Medienhäusern. Ziel ist es, Qualitätsjournalismus auf Facebook zu verbreiten. Davon können die Medien ihre Reichweite vergrößern und gleichzeitig kann Facebook damit ein Mittel im Kampf gegen Fake News bereitstellen.
Gerade in der Corona Pandemie soll Facebook eine markante Rolle nicht nur in der Verbreitung von Fake News sondern auch in der Verbreitung des Virus gespielt haben. Das Berliner Max-Planck-Institut hat dies in einer Studie anhand in Modellrechnungen gezeigt, so seien z.B. Demonstrationsaufrufe und Menschenansammlungen und damit implizit die Verbreitung des Virus gefördert worden.
Somit scheint das Facebook-Projekt gerade in diesen Zeiten ein wichtiger Schritt gegen diesen Trend zu sein.
Facebook News
Bereits 2019 wurde das Projekt in den USA eingeführt. Anschließend war es 2021 in Großbritannien verfügbar und nun kommt Deutschland als drittes Land hinzu. Das Projekt ist so aufgebaut, dass Newsinhalte der Medienhäuser auf Facebook verlinkt und dafür bezahlt werden. Ein Algorithmus soll zusätzlich dafür sorgen, dass Facebook Nutzer individuelle Meldungen als Vorschlag erhalten. So können die Nutzer über neueste Nachrichten informiert werden – mit der Sicherheit, dass sie redaktionell verfasste Inhalte und keine Fake News lesen.
Fazit
Mit Facebook News gibt es nun auch in Deutschland die zusätzliche Möglichkeit Qualitätsjournalismus auf einer Social Media Plattform zu konsumieren. Journalismus und Social Media wachsen damit etwas näher zusammen und die Trennline dieser zwei Mediensegmente wird immer schmäler. Wir vermuten, dass dieses Feature auch bald in Österreich verfügbar sein könnte, denn Deutschland war wie so oft schon Vorreiter bei solchen Neuerungen. Wir von CLIP Mediaservice beobachten diese Entwicklung mit Spannung und halten unsere LeserInnen gerne auf dem Laufenden.