Ende Februar dieses Jahres haben sich mehr als 30 europäische Medienhäusern aus 17 Ländern zusammengeschlossen und haben eine Sammelklage aufgrund unfairer Praktiken im Online-Werbemarkt gegen den Tech-Riesen Google eingeleitet.
Wer klagt den Internet-Riesen
Letztes Jahr wurde Google bereits von der US-Regierung geklagt. Bei der damaligen Klage der US-Regierung, wie auch bei der jetzigen Sammelklage der europäischen Länder geht es um den unfairen Wettbewerb im Online-Werbemarkt. Zu den europäischen Medienhäusern die Klage eingereicht haben gehören unter anderem der deutsche Axel Springer, Herausgeber von Bild und Welt, sowie zahlreiche Medienhäuser aus Österreich wie Krone, Kurier, Salzburger Nachrichten, Styria und Der Standard.
Das Monopol von Google
Google dominiert den Onlinewerbemarkt und es wird dem Tech-Riesen vorgeworfen, dass er seine Stellung missbraucht. 2021 stellte die französische Wettbewerbsbehörde fest, dass Google seine eigenen Tools gegenüber denen seiner Konkurrenten – zum Nachteil der Website-Publisher – bevorzugt hat. Und 2023 hat die Europäische Kommission Beschwerdepunkte übermittelt, die mit denen der US-Behörden übereinstimmten. Neben der Kartellbeschwerde wird dem Konzern außerdem vorgeworfen, die Werbepreise zu manipulieren.
Laut Experten sollen 28 % aller Ausgaben für Online-Anzeigen an Google gehen. Im Jahr 2022 hat Google mit Online-Werbung einen Umsatz von 224,5 Milliarden Dollar erreicht.
Die europäischen Medienhäusern fordern Schadenersatz von 2,1 Milliarden Euro. Sie argumentieren, dass ihre Werbeeinnahmen ohne den vorgeworfenen Missbrauch und der Marktstellung von Google wesentlich höher ausgefallen wären. Außerdem wären die Gebühren für Ad-Tech-Dienste geringer ausgefallen.
Google weist die Kritik ab und meint, dass man partnerschaftlich mit Medienunternehmen in ganz Europa zusammenarbeite.
Wie sieht eine mögliche Lösung aus
Wie auch schon die US-Behörden 2023 gefordert haben, soll das Werbegeschäft von Google komplett vom Konzern abgetrennt werden. Google möchte die AdTech-Sparte nur auslagern – damit wäre es aber weiterhin in einem Tochterunternehmen der Konzernmutter Alphabet untergebracht. Die EU überlegt entsprechend, Google zum Verkauf der AdTech-Sparte zu zwingen.
Wir von CLIP Mediaservice bleiben weiterhin an diesem spannenden Thema dran und werden weiter berichten.