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Machtmissbrauch

Erfahrungen mit Machtmissbrauch in der Medienbranche

Eine Umfrage des Vereins Columna V zeigt, dass ein Drittel der Beschäftigten der österreichischen Medienbranche am Arbeitsplatz Machtmissbrauch erfahren haben. Die erhobenen 70 Prozent verschiedener Fälle sind 100 Prozent zu viel, findet Clip.

 

Ergebnisse der Befragung

Columna V ist die Vertrauens- und Kompetenzstelle gegen Belästigung, Gewalt und Machtmissbrauch in der Medienbranche. An der aktuellen Umfrage waren 223 Personen beteiligt. Sie gaben Auskunft über Machtmissbrauch und Gewalt in jeglicher Form. Nur 30,5 Prozent gaben an, nie betroffen gewesen zu sein. Mit 83,5 Prozent gab eine große Mehrheit der Teilnehmenden an, aufgrund der Geschlechtsidentität diskriminiert worden zu sein, 33,9 Prozent wegen ihres Alters. Es zeigen sich auch Fälle von Verweigerung von Aufträgen/Beförderungen (53,9 Prozent), Rufschädigung, aber auch Diffamierung (42,6 Prozent). Von wem diese Missbräuche ausgehen, lässt auf das zugrunde liegende Problem schließen. Laut den Ergebnissen gehen solche Fälle sowohl von Vorgesetzten (73,7 Prozent), Kolleg*innen (50,6 Prozent), als auch Interviewpartner*innen (26,3 Prozent) aus.

 

Die Hintergründe

Zugrunde liegt ein strukturelles Problem. Innerhalb der Medienbranche wird gewitzelt, man sei ein ‚Boys Club‘. Weiters müssen sich Mitarbeitende sexistischen Witzen aussetzen, Gespräche über solche Vorkommnisse werden jedoch unter den Teppich gekehrt. Deshalb möchte Columna V Betroffenen Mut machen, über ihre Erlebnisse zu sprechen und fordert dementsprechend eine Beratungsstelle für Fälle von Machtmissbrauch in der Medienbranche. Das eine solche noch nicht existiert, legt nahe, dass Strukturen eines ‚Boys Clubs‘ nicht nur Diskrimminierung und Machtmissbrauch in der Medienbranche möglich machen, sondern auch die Aufklärung dieser erschweren.

 

Was wir tun müssen

Wie eben beschrieben, ist es für die Zukunft erstmal wichtig, Betroffene anzuhören und ihnen dafür einen sicheren Rahmen zu bieten. Dafür sieht der Verein das Medienministerium gefragt. Fast alle Parteien-Vertreter*innen wollen diese Entwicklung unterstützen, mit Ausnahme der FPÖ, die sich einer Stellungnahme enthält. „Wir streben einen Kulturwandel innerhalb der österreichischen Medienbranche an und setzen uns für Strukturveränderungen, Qualitätsjournalismus und Vielfalt ein“, betont Angela Alexa, stellvertretende Vorsitzende Columna V. Vielleicht hätte dieser Wandel auch einen positiven Effekt auf das Vertrauen der Medien-Konsument*innen, den dieses fällt immer weiter ab.

Marlene Fertner

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Bei CLIP: Print-Lektorin *** Privat: liebt Comics und Sprache
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