Das Reuters Institut für Journalismus hat nach einem weiteren Jahr Corona-Krise den Digital News Report 2021 herausgegeben. Das Vertrauen in Medien und die Zahlungsbereitschaft sind gestiegen. Den internationalen Key-Findings und Highlights widmen wir uns hier und die Ergebnisse aus Österreich wollen wir uns im nächsten Beitrag im Detail ansehen.
Vertrauen in die Medien ist gestiegen
Im Durchschnitt ist das weltweite Vertrauen in die Medien im Zuge der Corona-Krise gestiegen. Über alle Befragten in allen Ländern geben 44% an, den Medien zumindest meistens zu vertrauen. Schon letztes Jahr, zu Beginn der Corona-Krise war das Vertrauen relativ hoch.
Finnland ist, wie übrigens schon im Vorjahr das Land, wo das Vertrauen in die Medien (65%) am höchsten ist (gefolgt von Portugal und Kenia mit je 61%). Am Niedrigsten ist das Vertrauen in den USA (29%).
Nutzung von Smartphones für Nachrichtenkonsum
Die Nachrichtennutzung über das Smartphone ist seit dem letzten Jahr stark gestiegen; weltweit nutzen aktuell 73% der Befragten ihr Smartphone, um Nachrichten abzufragen. Die Nutzung über Computer (PC oder Laptop) und Tablets ist gleichbleibend verlaufen bzw. in manchen Ländern leicht abgefallen. Die Nachrichtennutzung über TV war während der Corona-Krise überwiegend konstant, während die Nutzung von Print-Medien teilweise stark abgefallen ist.
Der Anstieg der Nutzung über Smartphone und der gleichzeitige Rückgang von Print-Mediennutzung sind wahrscheinlich auf die Corona-Lockdowns zurückzuführen, während denen es schwieriger war, gedruckte Medien zu beziehen.
Nachrichtennutzung weitgehend konstant
In vielen Regionen ist der Nachrichtenkonsum bzw. die allgemeine Bereitschaft Medien zu konsumieren relativ gleichgeblieben. Nur in einigen Ländern gibt es Anzeichen dafür, dass sich Befragte von den Nachrichten abwenden und in einigen Fällen ganz vermeiden. Am signifikantesten ist die Nachrichtennutzung in den USA nach der Wahl von Joe Biden zum Präsidenten zurückgegangen. Bei den Nachrichtenverweigern handelt es sich meist um rechtsgerichtete Gruppen und Trump-Anhänger.
Bezahlbereitschaft für Online-Inhalte steigt
Laut Digital News Report 2021 ist die weltweite Bereitschaft für Online-Nachrichten zu bezahlen leicht angestiegen; speziell in den reicheren westlichen Ländern. Im letzten Jahr haben 17% für Online-Nachrichten bezahlt, das sind 2% mehr als im Jahr davor. Der Gesamtanteil der Menschen, die für Online-Nachrichten bezahlen, bleibt aber weiterhin niedrig.
Internationale Highlights
In Indien werden von 73% der Befragten Nachrichten über Smartphones abgerufen. 53% der Inder verwenden WhatsApp und YouTube für Nachrichten. In Nigeria verwenden sogar 84% ihre Smartphones, für den Nachrichtenkonsum, während nur 41% dazu den Computer und 11% Tablets verwenden.
In Indonesien ist das Vertrauen in die Nachrichten relativ gering. 39% geben an, den Nachrichten generell zu glauben, 37% vertrauen den Nachrichten auf Suchplattformen und 31% vertrauen Nachrichten aus Social Media. Am geringsten ist das Vertrauen in die Medien in den USA (mit 29%).
In Kolumbien sind Facebook (67%) und WhatsApp (45%) die Plattformen, wo die meisten User Nachrichten konsumieren und teilen.
In Norwegen ist die Bereitschaft für Online-News zu zahlen wieder am häufigsten und ist seit dem Vorjahr von 42% auf 45% gestiegen.
Details zum Digital News Report 2021 können Sie der Webseite der Studie entnehmen.
Hier die Ergebnisse der Studie aus dem Vorjahr: Digital News Report 2020 – Medienverhalten & Corona.
Im nächsten Beitrag sehen wir uns die Ergebnisse aus dem Digital News Report 2021 zur Mediennutzung in Österreich an.