Anfang April gab der Verein Arbeitsgemeinschaft Media-Analysen (VMA) die aktuellsten Zahlen des jährlichen Berichts bekannt. Wir bei CLIP Mediaservice haben uns, wie bei unserem Beitrag „Österreich hat gewählt – so liest Österreich! (…laut ARGE Media-Analyse)“, die Daten der großen Medienstudie genauer angesehen und für Sie zusammengefasst.
Wie wird die Media-Analyse durchgeführt?
Die Media-Analyse, kurz MA führte im Zeitraum Jänner 2017 bis Dezember 2017, 15.652 Interviews durch. In diesen Interviews wurden 7.438.410 Personen ab 14 Jahren in 3.864.819 Privathaushalten befragt. Die Befragten erhielten einen standardisierten Fragebogen in denen unter anderem abgefragt wurde, ob der Befragte Tagespresse, regionale und überregionale Wochenzeitungen und Magazine, monatliche Magazine, seltener erscheinende Magazine, Lesezirkel, Infoscreen, Internet und vieles mehr nutzt.
Media-Monitor vs. Media-Analyse
Der österreichische Journalist und Medienmacher Wolfgang Fellner kritisierte die Art der Erhebung der Media-Analyse und konzipierte eine eigene Methode für die Erhebung der österreichischen Leserzahlen der Print-Medien und nennt diese Media-Monitor. Diese beiden Erhebungen liefen nun parallel und zeigen auf, dass die Ergebnisse nicht ident sind – im Gegenteil. Laut der Media-Analyse 2017 hat der Standard massiv an Leserschaft gewonnen. Die Ergebnisse der Erhebung von Media-Monitor sind die Zahlen zum Vorjahr jedoch gleich geblieben.
Doch wie kommt das? Im Vergleich zur MA stellt der Media-Monitor zusätzlich die Frage, ob die Leser das Medium in Print oder Online konsumiert. Die MA stellt diese Frage nicht und daher gehen hier die Daten auseinander. Aus diesem Grund ist die Media-Analyse 2017 heuer heftig umstritten.
Die Reichweite der Print-Medien des Jahres 2017 laut Media-Analyse
Medien | 2016 | 2017 | Differenz | Zahl der Leser/Tag 2017 |
Die Presse | 4,0% | 4,2% | 0,2% | 315.000 |
Heute (Gratis) | 13,3% | 12,6% | 0,7% | 938.000 |
Kleine Zeitung Gesamt | 11,6% | 10,5% | 1,1% | 784.000 |
Kronen Zeitung | 30,5% | 29,2% | 0,7% | 2.173.000 |
Kurier | 7,6% | 7,3% | 0,3% | 545.000 |
Österreich (Gratis) | 7,8% | 7,0% | 0,8% | 523.000 |
Standard | 5,3% | 6,5% | 1,2% | 480.000 |
Anhand der Tabelle lässt sich gut erkennen zu welchen Print-Medien die österreichischen Leser greifen. Während die Kronen Zeitung die Spitze des Feldes mit 2.173.000 Lesern übernimmt, folgt mit einigem Abstand die Gratis-Zeitung Heute mit 938.00 täglichen Lesern. Die Kleine Zeitung Gesamt schließt sich als dritter mit 784.000 Lesern an. Recht knapp beisammen liegen die beiden Medien Kurier mit 545.000 und die Gratis-Zeitung Österreich mit 523.000 Konsumenten. Während Die Presse Ihre Leserschaft mit 315.000 täglichen Lesern halten kann, darf der Standard sich um einen Anstieg von 1,2 %, und somit über 480.000 zeitungslesende Personen freuen.
Vergleich der Leserzahlen der Kalenderjahre 2016 und 2017 der MA
Sieht man sich die Zahlen des letzten Jahres und des diesjährigen Jahres an, lässt sich gut erkennen, dass alle Print-Medien an Reichweite gewonnen haben. Während die Medien Standard und Kleine Zeitung Gesamt stark an Leserschaft gewonnen haben, legen Die Presse und der Kurier nur leicht an Lesern zu. Die Zahl der Zeitungsleser ist ebenso bei der Kronen Zeitung um 0,7% gestiegen. Die beiden Gratis-Zeitungen Heute und Österreich freuen sich über mehr Leser. Mit 0,7% und 0,8% mehr Konsumenten als Im Vorjahr haben auch diese beiden Medien an Reichweite dazugewonnen.
Laut Media-Monitor sind die Zeitungsreichweiten jedoch stabil geblieben. Heute mit 13,6%, Österreich mit 11,7% und Krone mit 29,9% liegen laut Media-Monitor besser als bei der MA und gewinnen dazu.
Wir sind gespannt was die Zukunft bei der MA und beim Media-Monitor bringt und halten Sie natürlich wie immer auf dem Laufenden.