Die Social-Media-Branche bleibt weiterhin in aller Munde. Während wir inzwischen schon über die Entwicklungen bei Wikipedia, X und Facebook berichtet haben, stellte die US-Regierung nun TikTok ins Rampenlicht.
TikToks Problemzonen
Die App ist immer wieder im Mittelpunkt von Vorwürfen. So kann der Short-Form-Content laut Expert*innen Menschen süchtig machen, die mentale Gesundheit beeinflussen oder gar radikalisieren. Zudem ist vor allem die Datensicherheit immer wieder Inhalt von Diskussionen. Allerdings ist die App, wie viele andere Social-Media-Plattformen auch, für viele ein wichtiger Ort, um etwa Kleinunternehmen zu promoten, sich mit anderen zu vernetzen und Meinungen kundzutun.
Die Klage
Gegen das am letzten Sonntag in Kraft tretende Verbot wurde in den USA wegen des letzten Punktes auch eine Klage vor den Supreme Court gebracht. Immerhin steht Meinungsfreiheit in dem Land im ersten Zusatzartikel der Verfassung. Das Gericht entschied sich letztendlich aber dazu, die Klage abzuweisen. Da die Annahme besteht, dass TikTok die Daten von US-Bürger*innen nach China weiterleitet, stelle die App ein zu hohes Sicherheitsrisiko dar.
Die Ironie dabei
Als Reaktion flüchteten zahlreiche TikTok-Nutzer*innen in den USA auf die App Xiaohongshu, auch RedNote. Die App war ursprünglich nur für den chinesischen Markt gedacht, was besonders amerikanische Nutzer*innen vor einige Hürden stellt. Während vor allem sprachliche Barrikaden die Nutzung momentan für US-Nutzer*innen noch erschweren, ist die chinesische Regierung strenger bei ihren Vorgaben zur Zensur.
Sensible Themen in China
So gab es von US-Nutzer*innen schon Beschwerden, weil LGBTQ-Content geblockt wird und Nutzer*innen gesperrt wurden. Regierungskritische Berichte und Meinungen werden auch oftmals zensiert. Zudem dürfte die App wohl nicht sicherer im Umgang mit Nutzerdaten als TikTok sein.
Trump lenkt ein
Präsident Trump scheint, wie im Wahlkampf versprochen, bei TikTok einlenken zu wollen. Ob er das schon erlassene Gesetz aufheben können wird, bleibt fraglich. In der Zwischenzeit wird es aber wohl eine Fristverlängerung für die Tochter von Bytedance geben, bis eine Lösung gefunden wird.
Andere Länder, andere Sitten
Während Australien Plattformen wie TikTok, Instagram etc. für unter 16-Jährige verbieten will, ist in der EU momentan kein Verbot geplant. Allerdings ermittelt die EU-Kommission inzwischen gegen TikTok, da der Verdacht im Raum steht, dass die Plattform unter anderem die Vorgaben zu Jugend- und Datenschutz nicht einhält. Bei Nichteinhaltung werden die Betreiber*innen der Plattform wohl mit Bußgeldern rechnen müssen.