Österreichs renommierter Radiosender, Ö1, steht vor aufregenden Veränderungen, denn ab Montag tritt eine umfassende Senderreform in Kraft.
Während die meisten von uns noch damit beschäftigt sind, ihre Neujahrsvorsätze zu vergessen, hat der ORF wie bereits letztes Jahr nur einen Fokus: Veränderung. Seien es die hauseigenen Diskussionsformate, die auf den Prüfstand gestellt werden oder Gutachten wie “was wäre, wenn es orf.at nicht gäbe” – alles wird anders. Mitten drinnen steht dabei die für Montag, 05.02 angesetzte Reform von Ö1. Unter der Leitung von Senderchefin Silvia Lahner, wird sich daher für die über 700.000 täglichen HöhrerInnen mit Wochenbeginn einiges ändern:
Tagesmoderation:
Die wohl markanteste Veränderungen dürfte die Einführung einer Tagesmoderation von 9 bis 18 Uhr sein. Zuletzt vor 40 Jahren bei Ö1 gesehen, soll sie künftig als Brücke zwischen verschiedenen Formaten fungieren. Das Konzept dazu wurde gemeinsam mit FM4 Legende Angelika Lang entwickelt und hat dabei zum Ziel, mehr Kontinuität zu vermitteln, den SendungsmacherInnen Arbeit abzunehmen wie auch den HöhrerInnen das Gefühl einer Begleitung durch den Tag zu geben.
Programmerweiterung
Die nächste auffällige Änderung ist die Erweiterung des Themenportfolios. Ö1 plant sich breiter aufzustellen, um ein vielfältiges Publikum anzusprechen. Während man das bestehende Portfolio gestrafft hat, sollen künftig nicht nur die klassischen Bereiche wie Kultur und Wissenschaft im Fokus stehen, sondern auch zeitgenössische gesellschaftliche und politische Themen. Auch soll vermehrt auf Live-Sendungen sowie tagesaktuelle Themen gesetzt werden – allen voran um dem modernen Zielpublikum und deren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Alles Digital
Apropos modern: Einen weiteren wichtigen Aspekt der Reform bildet die Digitalisierung des Senders. Denn laut Lehner “findet Studentisches Publikum unsere Inhalte […] super – aber sie finden uns nicht.” Plan ist daher die Einführung interaktiver Elemente, um die Zuhörer stärker einzubinden. Podcasts, Live-Chats und der verstärkte Ausbau einer Social-Media-Präsenz sollen die Kommunikation zwischen Moderatoren und Hörern intensivieren und dem Publikum die Möglichkeit geben, aktiv an Diskussionen teilzunehmen.
Zu guter Letzt ein Wermutstropfen: Der allseits beliebte „Radiohund Rudi“ wird in die Vierbeiner-Pension geschickt und gemeinsam mit anderen Kindersendungen wie “Kinderuni” aus dem Ö1-Programm genommen. Unterhaltung für die jüngsten HöhrerInnen soll stattdessen ab sofort auf dem Kinderkanal “ORF Kids” gebündelt werden.
Fazit
Während man im Netz geteilte Meinungen zu den anstehenden Neuerungen findet, zeigt sich Lahner in Bezug auf mögliche Unzufriedenheiten seitens der Hörerschaft optimistisch und betont die Notwendigkeit des Wandels. Gleichzeitig gibt sie an, im Herbst ihren 65. Geburtstag zu feiern und folglich Ihre Pension anzutreten. Bis dahin soll jedoch noch fleißig an einer nahtlosen Übergabe für die nächsten Verantwortlichen gefeilt werden.