Mitte Juni geben die Erhebungen im Digital News Report 2025 Einblick in die Entwicklung unserer digitalen Medienwelt. Der aktuelle Report zeigt eine leichte Besserung, wenn es um das Vertrauen der Leser*innen geht. Anders ist das bei neuen Technologien wie ChatGPT im Journalismus, wie zum Beispiel KI. Hier werden relevante Ergebnisse für die Medienbranche zusammengefasst.
Vertrauen bleibt labil, aber stabilisiert sich
Der Digital News Report 2025 zeigt: Nach einem historischen Tiefpunkt hat sich das Vertrauen der österreichischen Bevölkerung in Nachrichten leicht erholt. 40,6 % der Befragten gaben an, den Nachrichten im Allgemeinen zu vertrauen. Im globalen Durchschnitt kommt der Digital News Report 2025 auf ähnliche Zahlen. Zwar liegt dieser Wert weiterhin deutlich unter dem Pandemiehoch 2022/2023, dennoch ist es eine wichtige Stabilisierung. Besonders klassische Medienmarken (Der Standard) und öffentlich-rechtliche Angebote (ORF) fungieren weiterhin als verlässliche Vertrauensanker und das noch vor Social Media oder politischen Stimmen.
Chancen mit Vorbehalten
Mit der wachsenden Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Medienbranche geht eine deutliche Skepsis einher. Zwar erkennen viele Nutzer*innen Vorteile von KI, beispielsweise bei der Zusammenfassung komplexer Inhalte oder der Übersetzung. Trotz dem praktischen Nutzen überwiegen Bedenken. KI-generierte Inhalte gelten als weniger vertrauenswürdig, weniger transparent und potenziell fehlerhaft. Eine klare Mehrheit befürwortet daher den Einsatz von KI nur unter menschlicher Kontrolle. Der Anteil jener, die aktiv KI-Chatbots wie ChatGPT zur Nachrichtenrecherche nutzen, liegt bei 5,3 %, vor allem bei unter 35-Jährigen.
Anstieg der Falschinformationen
Ein besonders alarmierender Befund aus dem Digital News Report 2025 betrifft die Wahrnehmung von Falschinformationen. 2025 gaben 65,2 % der Befragten an, in der letzten Woche auf Desinformation gestoßen zu sein. Das sind 2,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (2024: 62,7 %). Häufig genannt werden Social Media als Hauptverbreitungsquelle. In diesem Umfeld gewinnen vertrauenswürdige journalistische Angebote weiter an Bedeutung, denn sie sind laut Befragten nach wie vor die erste Anlaufstelle zur Verifikation zweifelhafter Inhalte.
Fazit: Innovation braucht Vertrauen
Die Studienergebnisse zeigen, dass technologischer Fortschritt allein reicht nicht, um eine informierte Öffentlichkeit zu sichern. Entscheidend bleibt die Frage nach Vertrauen und die Fähigkeit journalistischer Akteure, sich in einem sich wandelnden Umfeld als glaubwürdige Informationsquelle zu behaupten.