Erneut hat das Meinungsforschungsinstitut Gallup eine Befragung in Österreich zur Bedeutung des Journalismus und dem Nachrichtenkonsum in Zeiten von Corona durchgeführt. Dabei sind einige interessante Ergebnisse herausgekommen, die wir uns in diesem Beitrag näher ansehen wollen.
Bedeutung des Journalismus gestiegen
„Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach unabhängiger Journalismus für eine demokratische Gesellschaft?“ Diese Frage haben 74% der Österreicher mit sehr wichtig beantwortet. Innerhalb dieser Gruppe, ist die Wichtigkeit speziell bei Personen über 50 Jahre (85%), für höher Gebildete (Matura oder Universitätsabschluss 80%), für Sympathisanten der Grünen (87%) sowie für Personen, die sich als überzeugte Wähler deklarieren (81%) hoch.
Aber auch die Werte für die persönliche Wichtigkeit von Journalismus ist in Österreich gestiegen. 46% der Befragten gaben an, dass Journalismus für sie persönlich „sehr wichtig“ sei, um sich über politische und gesellschaftliche Themen zu informieren; 33% gaben es als „wichtig“ an. Zum Vergleich: im März 2020, also zum Beginn der Pandemie lagen diese Werte bei 35% und 36%.
Die Wichtigkeit der Medien zeigt sich auch in einer höheren Bereitschaft, für digitale Inhalte zu bezahlen. Speziell bei den Jungen steigt die Bereitschaft, für digitale Inhalte zu zahlen: 27% können sich dies vorstellen, ein Digital-Abo bei einem Medium abzuschließen (in der Gesamtbevölkerung sind es 14%).
Der Nachrichtenkonsum der Jungen
Im Verlauf der Pandemie gab es in der Bevölkerung starke Schwankungen im Nachrichtenkonsum, speziell in der Gruppe der unter 30-Jährigen. Phasenweise waren bei dieser Gruppe die Zeitungen (Print und digital) die wichtigste Quelle, sich über Corona zu informieren. Vorwiegend war dies in den Zeiten, wo die Sorge um das Ansteckungsrisiko und eine hohe persönliche Betroffenheit sehr hoch waren. Gleichzeitig ging die Relevanz der Social Media-Kanäle zurück. Auch bei der Nutzung von Radio und TV wurden in der Corona-Zeit in der Gruppe der Jungen Rekordwerte verzeichnet.
Aktuell nutzen 69% der unter 30-Jährigen Nachrichten aus Fernsehen zur Corona-Information, 67% greifen auf Social Media-Kanäle, 57% auf Zeitungen (Print und digital) und 48% auf Radionachrichten zurück.
Wie immer bleiben wir an dem Thema Corona und die Medien dran und werden über die weiteren Entwicklungen berichten.