Medienbildung ist ein heißes Thema in einem Superwahljahr. Die Nationalratswahlen in Österreich sind zwar vorbei, doch während man hierzulande schon Bilanz zieht und über mögliche Koalitionen spricht, geht es in den USA weiter heiß her. Vor derart großen politischen Ereignissen kann man immer wieder beobachten, wie gerade in den sozialen Medien die Gefühle überkochen. Falschnachrichten werden geteilt, Meinungen zu Fakten erklärt und neben alldem werden inzwischen auch noch Deepfakes verbreitet. Es ist wahrlich nicht leicht, hier immer den Überblick zu bewahren.
Die Rolle des Alters
Social Media kann bei jungen Menschen so einiges ausrichten. Das geht von krankhafter Selbstoptimierung bis hin zur Radikalisierung. Oft herrscht das Bild vor, dass hier hauptsächlich Kinder und Jugendliche betroffen sind. Doch die Nutzung sozialer Medien steigt auch immer mehr bei Erwachsenen, die genauso anfällig für Desinformationen sein können. Doch wie kann man alldem entgegenwirken?
Die Kleinen
Gerade Kindern und Jugendlichen kann man früh kritisches Denken und einen sicheren Umgang mit Medien vermitteln. Auch in Österreichs Politik werden immer wieder die wachsenden Herausforderungen im Bildungsbereich im Zusammenhang mit den Sozialen Medien behandelt. Die Lösungsansätze variieren in den Parteien, doch man ist sich einig, dass es mehr politische Initiativen benötigt.
Ein politischer Vorstoß in der Medienbildung ist der Pflichtgegenstand „Digitale Grundbildung“, den man in Österreich im Herbst 2022 für die 5. bis 8. Schulstufe eingeführt hat. In diesem Fach sollen Schüler*innen lernen, wie digitale Technologien funktionieren, sich auf die Gesellschaft auswirken und wie sie von den Kindern genutzt werden können.
Denkanstöße aus Deutschland
Das der kritische Umgang mit Medien nicht nur in Österreich ein großes Thema ist, ist klar. Auch in Deutschland gibt es innovative Ansätze, um Jugendlichen Medienkompetenz beizubringen. So hat die PMG (Presse-Monitor GmbH & Co. KG) ein Presseportal für Schulen von der APA-Tech entwickeln lassen.
Dieses ist schon seit dem 01. Jänner 2023 in Betrieb und zieht eine beeindruckende Bilanz. Mehr als 80 000 Lehrer*innen haben sich in dem Portal schon registriert. Sie können so kostenlos auf die Berichterstattung von über 1 500 unterschiedlichen deutschen Medien zugreifen. So lässt sich das aktuelle Tagesgeschehen leicht in den Unterricht einbauen und auch verschiedene Arten der Berichterstattung können den Schüler*innen nähergebracht werden.
Die Großen
Auch bei der Stärkung der Medienkompetenz von Erwachsenen gibt es so einigen Bedarf. Viele Initiativen und Organisationen bemühen sich bei diesem Thema darum, Medien grundsätzlich zugänglicher zu machen. Ideen hierfür appellieren meist an die Journalist*innen und Medieninhaber*innen, können aber auch von Weiterbildungen oder politischen Forderungen und Aktionen handeln. Ein Beispiel hierfür ist etwa die Initiative 18, über die wir erst vor kurzem berichtet haben.
Zum Schluss
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es inzwischen viele unterstützungswürdige Ansätze für die Medienbildung gibt, um Konsument*innen die passenden Werkzeuge in die Hände zu geben, um durch den Dschungel der heutigen Medien zu navigieren. Trotzdem ist auch die Politik gefragt, wenn es darum geht, solche Ideen und Projekte zu fördern.
Sollten Sie weitere Beiträge zu diesem Thema lesen ollen, dann empfehlen wir folgende:
https://apa.at/blog/revolution-im-klassenzimmer-das-presseportal-fuer-schulen/
https://www.clip.at/initiative-18-fuer-medienfreiheit-und-demokratie/