Die Österreichischen Medientage feierten ihr Jubiläum: Zum 30. Mal ging der größte Kongress der Medien- und Kommunikationsbranche des Landes über die Bühne. Vom 20. bis 21. September versammelten sich am Erste Campus Wien Vertreterinnen und Vertreter der Medienbranche, um über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren.
Neuigkeiten aus der Medienbranche
Zum Auftakt der Österreichischen Medientage kündigte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler die schon lang ersehnte Umsetzung des Informationsfreiheitsgesetzes an. Dazu gehört auch die Abschaffung des Amtsgeheimnisses, das die Arbeit vieler Journalist*innen erschwert. Das Amtsgeheimnis werde bald in die „Mottenkiste der Republik wandern“, versicherte Edtstadler am Mittwoch. Thema war auch der starke Kostendruck auf Medienunternehmen, durch gestiegene Papierpreise und sinkende Auflagenzahlen. Journalismus zu finanzieren, werde ein zunehmend herausforderndes Unterfangen. Im Rahmen der Medientage wurde auch der Österreichische Zeitschriftenpreis verliehen.
Künstliche Intelligenz: Gefahr und Fortschrittsmotor
Der Auftakt beider Tage war dem allgemein sehr präsenten Thema der KI gewidmet. Digitalexperte Sascha Lobo sprach in seinem Vortrag bei den Österreichischen Medientagen über die Möglichkeiten als auch die Gefahren, die künstliche Intelligenz für Medienunternehmen bereithält. Um Schritt halten zu können, müssen Medienunternehmen flexibel bleiben, böse Entwicklungen würden von alleine kommen, „für die guten muss man aber intensiv arbeiten,” meinte Lobo. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sprach sich für Kooperationen am Medienmarkt aus, um einen gemeinsamen Umgang mit der Technologie zu finden und etwa ein „Gütesiegel für echten Qualitätsjournalismus“ zu schaffen.
Zukunftsthemen im Journalismus
Philipp Welte, Vorstand bei Hubert Burda Media, warnte vor einem „Höllensturm an gefälschten Inhalten“, der die Gesellschaft überrollen werde und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lassen. Darin liegt auch eine Chance für klassische Medien: „Als Reaktion auf diesen Tsunami aus künstlich produziertem Müll werden Menschen nach Marken suchen, denen sie vertrauen.“ Neben Fake News standen auch Diskussionen zu Nachhaltigkeit und Female Empowerment in Redaktionen auf dem Programm.
Einen Rückblick auf die wichtigsten Vortragenden finden Sie auf der Homepage der Österreichischen Medientage. Auch dieses Jahr gab es wieder einen spannenden Ausblick auf Themen, über die wir auch in Zukunft gerne für Sie berichten.