Wie schon von uns berichtet, wird KI als Informationsquelle eher kritisch beäugt. Es wird allerdings wohl trotzdem niemanden verwundern, dass Google als eines der größten Tech-Unternehmen zunehmend auf KI setzt. Ob das von allen erwünscht ist, ist allerdings eine andere Frage.
Kampf der Giganten
Penske Media, der US-Verleger von Medien wie Rolling Stone oder Billboard, klagt Google. Dabei geht es um die zusammenfassende KI-Funktion, die Nutzer*innen als erstes geliefert wird bei jeder Suche.
Konkret lautet Penske Medias Vorwurf, dass Suchende mit den Informationen der Zusammenfassungen oft schon zufrieden sind. Deshalb suchen sie dann nicht mehr die Webseiten auf, von denen diese Infos kommen. Das führt für die Website-Anbieter zu weniger Traffic und dementsprechend zu weniger Werbeeinnahmen.
Bleibende Problematik
Abgesehen von dieser Google-spezifischen Entwicklung stehen KIs auch zunehmend in der Kritik, Falschinformationen zu generieren. Die Columbia-Journalism-Review veröffentlichte im Frühjahr 2025 eine Studie, in der acht generative Suchtools geprüft wurden.
Zusammenfassend wurde im Artikel „KI-Suche hat ein Zitationsproblem“ auf der CJR-Website Folgendes festgestellt:
„Chatbots waren im Allgemeinen schlecht darin, die Beantwortung von Fragen abzulehnen, die sie nicht genau beantworten konnten, und stattdessen falsche oder spekulative Antworten zu geben.
Premium-Chatbots gaben sicherer falsche Antworten als ihre kostenlosen Gegenstücke.
Mehrere Chatbots schienen die Einstellungen des Robot Exclusion Protocol zu umgehen.
Generative Suchtools erstellten Links und zitierten syndizierte und kopierte Versionen von Artikeln.
Bei der Lizenzierung von Inhalten mit Nachrichtenquellen wird keine Garantie für die korrekte Zitierung in den Chatbot-Antworten gegeben.“
Halluzinieren ohne Gehirn
Das Halluzinieren von KIs wird als wachsendes Problem gesehen. So gibt es vor allem in Kreisen von Verschwörungstheoretikern, nicht zuletzt auf Social Media, zunehmend Persönlichkeiten, die sich auf diverse KIs als Quelle stützen. Und während man viele solcher Theorien mit etwas kritischem Denken leicht abtun kann, sind andere doch subtil genug, um jemanden ohne Fachkenntnisse im jeweiligen Themengebiet zu überzeugen.
Während die Google-KI-Zusammenfassung zwar grundsätzlich nicht so viel halluziniert wie andere Tools – weil sie sich auf die Inhalte von zum Großteil seriösen Medien stützt –, liefert sie doch bei Nischenthemen oder sehr detailorientierten Fragen falsche Ergebnisse.
Fazit
Inwiefern sich dieses beliebte Tool weiterentwickeln bzw. nach der Klage von Penske Media Einsatz finden wird, wird sich noch zeigen. Für den Moment bleibt zu sagen, dass bei den meisten Themen zumindest eine kurze Recherche mithilfe mehrerer Informationsquellen empfehlenswert bleibt.