Als Medienbeobachter sind wir bei CLIP Mediaservice direkt vom Medienwandel betroffen. Bislang blieb das Fernsehen von diesem Systemwandel, in dem immer mehr Medien „aussterben“, verschont. Oder so schien es. Jetzt kommen Experten zu dem Schluss, dass der bisher unbehelligte Medientyp Fernsehen nur mehr bis 2020 durchatmen darf.
Medienwandel in Print, Fernsehen bisher unbehelligt
Über das „Sterben der Printmedien“ haben wir bereits ein paar Mal berichtet (z.B. vor kurzem in unserem Jahresrückblick auf 2016). Das Fernsehen behauptete sich im Angesicht neuer Konkurrenz durch Social Media, Streamingdienste, etc., bisher gut und schien immun gegen den Wandel des Mediensystems.
Ende 2016 veröffentlichte mediareports Prognos einen Report, nachdem Langzeitstudien zur Fernsehnutzung Entwicklungsmuster erkennen lassen, die sich negativ auf die Einschaltquoten der Zukunft auswirken werden.
„Generation Fernsehen“ geht in den Ruhestand
Bis 2020 schätzen die Autoren, dass die „Generation Fernsehen“, die mit der Einführung des Privatfernsehens und der Vielzahl der verfügbaren Programme ihren Fernsehkonsum massiv ausgeweitet hat, sukzessive in den Ruhestand geht. Diese Generation war in Vergangenheit und Gegenwart mitverantwortlich für den Aufschwung und die scheinbare „Immunität“ des TVs gegen den Medienwandel. Die, die nachkommen, bevorzugen Computer.
„Generation digital natives“ bevorzugen Computer
Ab 2020 dominiert die deutlich weniger fernsehbegeisterte „Generation Computer“. Die Folge werden geringere Tagesreichweiten und Nutzungszeiten des Fernsehens sein, was zu Rückgängen im Werbegeschäft und Einnahmeverlusten führen wird, so prognostiziert der Bericht der mediareports Prognos. Dieser Effekt wird in Österreich und noch deutlicher in der Schweiz und Deutschland spürbar sein. Die potentiellen Rückgänge sollen bei bis zu 20 Prozent liegen, was deutlich mehr ist, als das Fernsehen in den letzten Jahren verkraften musste.
Die jungen „digital natives“ sind schon jetzt für das boomende Geschäft von Streaming und Co. verantwortlich. Experten, wie z.B. der eco Verband der Internetwirtschaft e.V., sind sich einig, dass Livestreaming, Video on Demand, Mediathekenservices und Co. bis 2020 das klassische Fernsehen überholt haben werden.