Österreichische Journalist*innen haben es sich zur Aufgabe gemacht, das erste große Handbuch des Journalismus auf moderne Zeiten und die damit kommenden Herausforderungen für journalistische Arbeit anzupassen. Das neue Handbuch Praktischer Journalismus ist ab sofort für Menschen aus der Branche, aber auch Interessierte erhältlich.
Alte Auflage und Gedenken an Heinz Pürer
Die erste Auflage des Handbuchs geht auf den österreichischen Medien- und Kommunikationswissenschaftler Heinz Pürer zurück. Im Jahr 1996 brachte er das Werk heraus, das sich mit Radio-, TV- und Print-Journalismus befasste. Schnell etablierte sich das Buch zum Standardwerk der Medienbranche. Seit damals ist jedoch Zeit vergangen und der Journalismus ist nicht nur um einige Felder gewachsen, siehe unseren letzten Blogbeitrag über Comic-Journalismus, sondern auch Arbeitsweisen haben sich verändert. Pürer hätte die neue Auflage mit den neuen Themen gefallen, erleben konnte er sie leider nicht mehr. Der Experte ist diesen Mai leider verstorben. Ein großer Verlust für die deutsch-sprachige Medienlandschaft, da sind sich Kenner*innen einig. Im neuen Handbuch wurde er mittels Geleitwort verewigt. Danke Heinz Pürer, für deine großartige Arbeit und Ruhe in Frieden.
Neue Themen- Neue Menschen
Mit der alten Auflage hat die neue Version wenig zu tun. Aus diesem Grund ist niemand von den ursprünglichen Autor*innen in dem neuen Buch vertreten. Dafür finden Daten- und Online-Journalismus sowie Social Media Platz. Herausgegeben wurde das Buch von Digitalexpertin Ingrid Brodnig (Der Standard), Chefredakteur Florian Klenk (Falter), Chefredakteurin Gabi Walder-Pammersberger und ZiB 2-Moderator Armin Wolf (beide ORF). Insgesamt wurden über 50 Personen aus der Branche hinzugezogen, um das Buch so umfangreich wie möglich zu gestalten. So geht es um die Berichterstattung in Bezug auf Außenpolitik, aber auch, was sich bei Sportübertragungen getan hat. Die Arbeitsweisen der APA finden genauso Platz, wie Zeitungssatire.
Fokus Fake News
Das neue Handbuch Praktischer Journalismus möchte einen Einblick in die aktuellen Arbeitsprozesse und Herangehensweisen der Medienbranche geben. Florian Klenk macht auch auf Twitter darauf aufmerksam, dass der aufklärerische Aspekt in Zeiten von niedrigem Vertrauen in Medien durch Fake News wichtig ist. Im Oktober wird das Buch an der Hauptuni Wien von den Herausgeber*innen präsentiert.