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Weltkarte_vernetzt_ICIJ

Das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ)

Das Internationale Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ) ist ein globales Netzwerk bestehend aus über 165 JournalistInnen aus über 65 Ländern.

Es wurde 1997 als Projekt des Center for Public Integrity (Zentrum für öffentliche Integrität – CPI), der 1989 gegründeten US-amerikanischen Stiftung für kritischen Journalismus, gegründet.

Finanziert wird das Konsortium durch private Stiftungen und Spenden. Unterstützer des ICIJ sind oftmals Geldgeber, deren Mittel aus Milliardengeschäften in Industrie und Finanzwelt stammen. Kritiker werfen dem ICIJ deshalb vor, nicht unabhängig zu sein. Dennoch ist das ICIJ durch renommierte Presse- und Journalisten-Preise ausgezeichnet: George Polk Award, Overseas Press Club Award, John Oakes Award, Editor and Publisher Award, Society of Professional Journalists, KC Kulish Award und Investigative Reporters and Editors Award.

ICIJ kooperiert mit zahlreichen namhaften Medienpartnern weltweit und unterhält mit ihnen einen  virtuellen „Newsroom“, in dem Informationen uneingeschränkt geteilt werden und für deren Veröffentlichung eine gemeinsame Sperrfrist gewahrt wird.

 

Ziele und Projekte des ICIJ

 

Ziel des International Consortium of Investigative Journalists ist es grenzübergreifende Kriminalität und Korruption aufzudecken und Macht-tragende Strukturen zur Verantwortung heranzuziehen. In einigen Fällen ist ihnen das gelungen.

Die Projekte des ICIJ umfassen unter anderem Berichte über Schmuggel und Steuerhinterziehung der multinationalen Tabakkonzerne, organisiertes Verbrechen, militärische Kartell-Strukturen, Klimawandel-Lobbying und brisante Details über den  Irak- und Afghanistankrieg.

2000 deckte das Konsortium auf, wie Tabakkonzerne mit kriminellen Vereinigungen kooperierten, um durch Zigarettenschmuggel ihren Umsatz zu steigern und Tabaksteuern zu umgehen. Zwar wurden die Konzerne gezwungen, diese Praxis einzustellen, doch Tabakschmuggel ist noch immer weit verbreitet.

2002 enthüllte das ICIJ den umfangreich Einsatz privater Söldnerfirmen bei weltweiten Konflikten  und deren lukrative Nebengeschäfte mit Diamanten, Erdöl oder Waffen. Das führte zur Verhaftung des Russen Viktor Bout, des am meisten gesuchten Waffenhändlers der Welt. Dennoch ist die Privatisierung des Krieges weiterhin eine unbestreitbare Tatsache.

Weitere ICIJ-Untersuchungen, beispielsweise über Fischereiflotten, zeigten, wie internationale Fangquoten unterlaufen, verfälscht oder ignoriert wurden. Besonders in Spanien, das eine der größten Flotten der Welt betreibt, verursachte das großen Aufruhr und eine Verschärfung der Kontrollen.

 

Die Panama-Papers

 

Zuletzt machte das Journalisten-Netzwerk ICIJ mit den Panama-Papers auf sich als „Aufdeckerorganisation“ aufmerksam.

Ein anonymer Whistleblower hatte vertrauliche Dokumente des panamaischen Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca 2015 dem deutschen Journalisten Bastian Obermayer von der Süddeutschen Zeitung zugespielt. Anschließend koordinierte das ICIJ die einjährige Datenauswertung und weitere Recherchen. Am 3. April 2016 veröffentlichten zahlreiche Zeitungen, Fernsehstationen und Online-Medien in 76 Ländern gleichzeitig die ersten Ergebnisse.

Die Daten belegen sowohl legale Strategien der Steuervermeidung, als auch Steuer- und Geldwäschedelikte, welche mit zahlreichen namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit in Verbindung gebracht worden sind. Die Enthüllungen haben weltweit intensive öffentliche Debatten über Steuerschlupflöcher, Briefkastenfirmen, Steueroasen, Steuerdelikte und Steuermoral ausgelöst.

 

Schwierigkeiten der Medienbranche treffen auch ICIJ

 

Im Juni 2016 berichtete die New York Times, dass das ICIJ wegen finanzieller Nöte Mitarbeiter entlassen, sowie ihr Washingtoner Büro räumen musste, um in Räumlichkeiten des Center for Public Integrity, ihrer Mutterorganisation, einzuziehen.

Seit Nachrichten im Internet unbegrenzt und kostenlos verfügbar sind, müssen Verlage in aller Welt sparen, viele Zeitungen müssen eingestellt und Mitarbeiter entlassen werden. Teure Recherchen, wie die des ICIJ, die viel Zeit und Personal erfordern, sind oft die ersten Opfer von Kürzungen.

Als Medienbeobachter erleben auch die Mitarbeiter von CLIP Mediaservice die Veränderungen in der Medienlandschaft und beobachten besorgt, wie seriöse und renommierte Zeitungen verschwinden oder „umstrukturiert“ werden.

CLIP Mediaservice findet, dass die wertvolle Arbeit des ICIJ unbedingt aufrechterhalten werden muss.

Rosa Michel

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Bei CLIP: Lektorin & Reichweiten *** Privat: leidenschaftliche Spaziergängerin

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