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Der wachsende Stellenwert der Onlinewerbung

Als Medienbeobachter verfolgen wir die Entwicklungen in der Medienwelt mit großem Interesse. Seit geraumer Zeit zeichnet sich ein Trend zunehmender Werbung in Onlinemedien ab. Dies kann sich direkt auf unsere Arbeit auswirken. Zu den täglichen Aufgaben eines Medienbeobachters zählen auch Analysen, wie z.B. Werbewertanalysen. Bei einer Werbewertanalyse wird errechnet, wieviel ein redaktionell veröffentlichter Beitrag gekostet hätte, wäre dieser als Werbung geschaltet worden.

 

Onlinewerbung überholt Zeitungswerbung

Beim Thema Werbung lässt sich eine interessante Entwicklung in der Medienwelt beobachten: die Onlinewerbung erlangt zunehmend an Stellenwert und überholt dieses Jahr in Deutschland sogar die Zeitungswerbung, wie das Handelsblatt berichtet hat. Die Mediaagenturgruppe ZenithOptimedia rechnet damit, dass 2015 in Deutschland mehr Geld für Internet- als für Zeitungswerbung ausgeben wird, und zwar 5,17 Milliarden Euro. Dahinter folgen Printwerbung mit 4,74 Milliarden und Fernsehwerbung mit 4,4 Milliarden Euro. In Österreich ist die Entwicklung nicht ganz so stark zu beobachten, berichtet Horizont. ZenithOptimedia verzeichnet bei globalen Werbeausgaben ein Plus von 4,7 Prozent; in Österreich ein Plus von 1,5 Prozent.

 

Onlinewerber versus Adblocker

Wie wichtig Onlinewerbung für die Onlinemedien ist, machte unter anderem ein Fall im Herbst diesen Jahres deutlich: der Axel-Springer-Verlag setzte sich gegen Adblocker-Nutzer zur Wehr. Werbe- oder Adblocker sind Programme, die Werbung und Anzeigen auf Webseiten ausblenden und verhindern, dass diese von Usern gesehen werden. Die meisten Onlinemedien finanzieren sich größtenteils oder sogar vollständig über Werbemittel. Gelangen diese nicht an den User, können sie auch schwerer verkauft und darüber die frei zugänglichen Inhalte finanziert werden. Der Axel-Springer-Verlag ging dagegen nun technisch vor: Für Werbeblocker-Nutzer sollten die redaktionellen werbefinanzierten Berichte und Videos des Portals Bild.de automatisch gesperrt und nur über ein gesondert abzuschließendes, kostenpflichtiges Abo zugänglich sein. Nur die Nutzer, die Werbung zuließen, sollten weiterhin kostenlos auf die Inhalte zugreifen können. Diese Maßnahmen zeigten laut Axel-Springer-Verlag auch schon Wirkung in die gewünschte Richtung.

 

Britische Studie zeigt Schwachstellen in der Wahrnehmung von Onlinewerbung auf

Onlinewerbung wird künftig nicht weniger werden. In diesem Zusammenhang scheint besonders problematisch, was eine Studie der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom herausgefunden hat: ein Großteil von Kindern und Jugendlichen können nach einer Google-Suche nicht zwischen geschalteter Werbung und tatsächlichen Suchergebnissen unterscheiden. Nur 31 Prozent der Zwölf- bis 15-Jährigen konnten Google-Werbung und Suchergebnisse richtig trennen.

Nur etwas weniger als die Hälfte der Kinder (46 Prozent) wusste zudem, dass Google mittels Werbung finanziert wird. 19 Prozent waren sogar der Meinung, dass eine in Google gelistete Information automatisch wahr sein müsste.

Auch in Bezug auf den Social Media Video-Kanal YouTube gab es ernüchternde Ergebnisse: ungefähr die Hälfte der befragten Jugendlichen bevorzugten YouTube gegenüber dem Fernsehen. Jedoch wusste auch ungefähr die Hälfte (53 Prozent) nicht, dass YouTube-Blogger für bestimmte gebrachte Inhalte bezahlt werden.

 

Was das für uns bedeutet

Aus Medienbeobachter-Sicht werden sich die Beobachtungs- und Analysemethoden künftig wahrscheinlich dem vermehrten Onlinewerbemarkt anpassen und entsprechend weiterentwickeln müssen.

Die Unterscheidung zwischen Werbung und redaktionellen Inhalten wird vermutlich mehr und mehr verschwimmen, darüber aufzuklären, besonders bei den Jungen, bleibt eine wichtige Aufgabe.

Wie sehen Sie das als User? Sind Sie auch des Öfteren von aufdringlicher Onlinewerbung genervt oder finden Sie es in Ordnung, wenn Onlinemedien sich weiterhin mittels Werbung finanzieren?

Angelika Le

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